ANTIQUUS SCRIPTUM - MEDIEVAL MINSTREL (EP)

Label: | SELBSTVERTRIEB |
Jahr: | 2025 |
Running Time: | 45:41 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Antiquus Scriptum ist das Soloprojekt des Portugiesen Jorge Magalhães, der sich hier Sacerdos Magus nennt. Dieses betreibt er bereits seit 1998. Ein Blick auf seine Diskografie macht mich schwindelig. Er hat bis heute unendlich viele Alben und (Split-) EPs veröffentlicht; häufig mit komplett unbekannten anderen Combos. Offiziell handelt es sich hier um Ambient Black Metal, aber offensichtlich gibt es hier keine Grenzen. Das aktuelle Album „Toxic Waste“ und wird als „achtes Metal-Album; das zweite in diesem Jahr“ von Antiquus Scriptum gepriesen. Dieses Jahr gab es aber auch schon ein Split-Album, besagtes „richtiges“ Album und noch drei EPs. All diese Aufnahmen sind aber nicht als Tonträger, sondern leider nur rein digital über Bandcamp erhältlich. Schade um das schöne Artwork, aber dankbar für fanatische Sammler, die immer alles im heimischen Regal haben müssen, haha! Die neueste EP hört auf den Titel „Medieval Minstrel“ und klingt tatsächlich auch genauso wie sie heißt. Hier gibt es weder Ambient-/Black Metal noch „richtigen“ Metal, sondern ausschließlich mittelalterliche Klänge zu hören.
Akustische Gitarren, Flöten und Violinen, die aber vermutlich alle von einem Keyboard stammen, verbreiten eine schöne, beruhigende und verträumte Atmosphäre. Dazu gesellen sich ethnische Percussions und gelegentlicher Mönchsgesang. Ein bisschen fühle ich mich an Instrumental-Passagen von Summoning oder die Italiener Nazgûl erinnert, aber auch an Musik, die auf Mittelaltermärkten gespielt wird. Verzerrte Gitarren gibt es gar nicht, Gesang leider auch nicht. Für ein Intro fänd ich es ganz schön, auf Albumlänge getrimmt finde ich es aber entschieden zu lang. Elf Songs lang wird hier munter rumgedudelt. Zum Schluss gibt es dann zwei Coversongs: „Ancient“ von Behemoth und „Lua D´Inverno“ von Moonspell, die vom Stil her aber ähnlich gehalten sind und hier sogar gut hinpassen. Wie gesagt: Ich finde es eigentlich ganz schön, hätte mir aber schon den einen oder anderen Wutausbruch in Form von E-Gitarren, Blastbeats oder Kreischgesang gewünscht. Potenzial hat der gute Mann aber definitiv!
Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller