Roine Stolt scheint ein echtes Arbeitstier zu sein. Schließlich ist der Kopf von The Flower Kings nicht nur in diversen anderen Truppen wie zum Beispiel Transatlantic oder The Sea Within aktiv, sondern er veröffentlicht mit seiner Hauptband auch in sehr regelmäßigen und relativ kurzen Abständen neues Material, ohne dabei einen Qualitätsverlust zu erleiden. Das ist gerade im Bereich der progressiven Rockmusik keine Selbstverständlichkeit. „Love“ heißt der neueste Output, in dem es dem Titel entsprechend sehr ruhig und harmonisch zur Sache geht. Wer also irgendwelche wilden Abfahrten und kompliziertes Gefrickel erwartet, ist hier falsch. Diese Scheibe ist eher etwas für die ruhigen Momente auf der Couch mit einem Glas Wein oder einem bestuhlten Konzertsaal als für die wilde Party.

Aber ruhig ist ja nicht gleichbedeutend mit Langeweile. Diese stellt sich nämlich trotz der langen Spielzeit nur sehr selten ein. Man kann seine Geschichten schließlich auch einfach und zurückhaltend, teilweise sogar recht akustisch, erzählen. Die Gitarre steht nur selten im Vordergrund. Vielmehr tragen das Keyboard und der Gesang über weite Strecken das Geschehen, welches trotz sparsamer Instrumentierung immer noch durchaus spannend und abwechslungsreich ausgefallen ist. Wer auf progressiven Rock der siebziger Jahre steht und dabei auch die stillen Töne zu würdigen weiß, ist hier genau richtig.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

zurück zur Übersicht