HANGFIRE - BURN

Label: | ROTTWEILER |
Jahr: | 2025 |
Running Time: | 48:23 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Die Idee, die Metal-Band Hangfire zu gründen, entstand, als sich Gitarrist Sean Searls und Bassist Steven Tolbeck in der lokalen Musikszene von Washington trafen. Später stieß Schlagzeuger Shannon Laird dazu. Vervollständigt wurde das Line-Up von Jenea Fiore. Wann genau das war, ließ sich leider nicht ermitteln. Sicher ist, dass das Werk „Burn“ das Debüt-Album der Truppe ist. Als Referenzen für die Musik werden Acts wie Judas Priest, Burning Witches oder auch Warlock genannt. Also wäre das die Musik, auf der ich auch stehe. Windgeräusche, hartes Schlagzeug und gezupfte Gitarren leiten „Hunger“ ein. Jenea Fiore singt zunächst ruhig mit dunkler Stimme. Aber dann nimmt der Song Fahrt auf und Jenea röhrt regelrecht los. Dazu braten die Klampfen. Bei „Thunder“ hören wir einen Gewittersturm der Gitarren-Riffs. Das Ganze wird von Schlagzeug und Bass angetrieben.
Auch „Warhawk“ bewegt sich in Speed Metal Gefilden. Die Sängerin geht dieses hohe Tempo locker mit. Irgendwie wird man musikalisch an Judas Priest erinnert. Das ruhige, aber geniale Six-String-Solo bildet einen Kontrast zu dem ansonsten hohen Tempo. „White Lie“ startet mit ruhigen akustischen Äxten. Später meint man „Black Velvet“ (Alanah Miles) trifft Heavy Metal. Und Jenea Fiores dunkles Timbre kann erneut überzeugen. Zusätzlich hören wir ein starkes Gitarren-Solo. Mit „Headspin“ geht es zurück in Richtung Hochgeschwindigkeits-Power-Metal. Und was ist „Falling Awake“ für eine herzergreifende Ballade? Der verführerische Gesang wird begleitet von akustischen Brettern. Im druckvollen Mittelteil sind die Gitarren härter. Und das Klampfen-Solo ist einfach atemberaubend. Beim Hilferuf „SOS“ ist Headbangen angesagt. Kraftvoller Power Metal im Midtempo-Bereich. „The Hunter“ startet mit einem ruhigen Saiten-Intro. Der Gesang klingt zunächst elfenhaft.
Aber dann gibt es erneut voll auf die Zwölf. Knallharte und schnelle Gitarren-Riffs übernehmen. Auch „Outlaw“ startet mit einem kurzen Intro, dieses Mal geprägt von akustischen Äxten. Dazu ist ein stetig wehender Wüstenwind zu hören. Man meint die Weite des Wilden Westens zu hören. Aber es bleibt nicht lange so ruhig. Jenea lässt erneut ihr kraftvolles Organ erschallen, unterlegt von harten Riffs. Erneut gibt es ein ruhiges Intro bei „Burn“. Aber dann setzt mit voller Wucht die Rhythmus-Abteilung. Bass, Schlagzeug und Gitarren-Riffs sorgen zunächst für ein hohes Tempo. Zwischenzeitlich ist immer wieder ein Klavier zu hören. Mit „The Cold“ folgt die nächste (Akustik-) Ballade. Erneut weiß die Frontfrau mit ihrer dunklen Stimme zu betören. Aber sie kann es auch anders – härter. Aus Akustik-Ballade wird Power Ballade wird Metal-Hymne. Ein echter Steigerungslauf.
Beim Rausschmeißer „Fire In The Night“ zeigen Hangfire noch einmal, wie eine großartige Metal Hymne klingen sollte. Dazwischen sind immer wieder ruhige Gitarren-Passagen zu hören. „Burn“ ist ein überragendes Album. Die eingangs erwähnten Referenzen sind immer wieder zu erkennen. Wobei ich aber ganz klar sagen muss, die Stimme von Jenea Fiore gefällt mir wesentlich besser als die von Laura Guldemond (Burning Witches) oder Doro (Warlock). Jeneas Gesang ist wesentlich variabler und auch gefühlvoller als der der beiden Rockröhren. Und sie erhält eine eindrucksvolle instrumentale Unterstützung. Hangfire sind eine mehr als hoffnungsvolle Neuentdeckung für mich. In dieser Band steckt jede Menge Potential.
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber