KANONENFIEBER - LIVE IN OBERHAUSEN


Label:CENTURY MEDIA
Jahr:2025
Running Time:72:20
Kategorie: Liverecording
 

Es wurde ja bereits im Vorfeld eine große Promo zum Debütwerk „Urkatastrophe“ gemacht, was mir aber vielleicht auch nur so vorkam, weil Century Media und ich aus Dortmund sind. Dementsprechend wirkte aber seinerzeit auch die fette Plakatwerbung in meiner Hood und machte mich bereits aufmerksam. Bei diesem Album handelt es sich bereits um den zweiten Live-Release. Und dann noch Oberhausen, was meistens den beschissenen Sound der Turbinenhalle wiedergibt. Diese aggressive Promo-Offensive, um die Band nach vorne zu katapultieren, scheint aber aufzugehen. Es handelt sich hier um deutschsprachigen Black-/Death Metal, der ein wenig klingt, wie die gewollte Geburt eines Geschlechtsakts zwischen Eisregen und Sabaton. Letztere wegen der eindeutigen Kriegsthematik. Um das Klischee abzurunden, ziert ein Zeppelin das Cover, was ja für die Deutschen ein klassisches Symbol für den gegen die Flugzeuge verlorenen Krieg in der Luftfahrt bedeutet.

Auch Phrasen wie „Die Welt versinkt im Krieg“ im Opener sprechen da eine klare Sprache, treffen aber auch den aktuellen Nerv der Zeit. Groove und hymnenhafte Gesänge animieren das Publikum auf diesem Rundling ganz klar. Zwischendurch gibt es dann auch eingespielte Zitate aus kriegerischen Reden, die die Atmosphäre deutlich unterstützen. Man spürt aber förmlich die Energie bei Songs wie „Grabenlieder“, die das Publikum direkt zum Mitmachen animieren. Zum völligen Aufstacheln ist das Drumkit hier in einem Part noch mit Gewehrsalven untermalt. Mit „Die Havarie“ ist dann auch das Santiano-Thema abgefrühstückt, also die Seefahrt miterwähnt. Da passen natürlich extrem Shanties rein. Zum Abschluss mit „Ausblutungsschlacht“ noch ein Mosher und das Ding ergibt eine runde Show. Am Ende wird dies einfach ausgefadet, aber es ist interessant und animiert mich eigentlich, mir das auch mal live anzusehen.

Note: Keine Wertung
Autor: David Ivanov


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