In Liverpool spielt man nicht nur Fußball, nein da wird auch heftig gerifft denn die Stoner Sludge Koryphäen Conan haben dort ihren schwermetallischen Ursprung. Die Band, deren Sound klingt als würde man das Eisenerz in der Zeche mit den bloßen Fäusten aus dem Stein schlagen, schmiedet seit 2006 ihre Riffs. „Violence Dimension“ ist das sechste Langeisen der englischen Erz-Doomer und das hat es in sich. Auf eine heimelige Art war „Stumpf ist Trumpf“ schon immer das Motto der Liverpooler, es rumpelt und knarzt und kracht nur vor sich hin, dass es eine wahre Pracht ist. Jon Davis allen voran mit seinen martialischen Metzel Riffs und seinem heiseren Gebrüll, Johnny King mit seinen sehr präsenten Drums of Doom und David Riley der den Tieftöner bedient.

„Violence Dimension“ ist untypisch in einer Sache: langsam ist das Material in der Regel nicht, klar gibt es entschleunigende Parts („Total Bicep“ schleppt sich ab Minute drei wie ein schwer verwundetes Tier voran) aber hier gibt es viel Geschwindigkeit und das macht die Scheibe interessant. Komischerweise sind hier die langsamen Parts teilweise schwer zu ertragen (Conan ist berüchtigt für Riffs, die so weit in die Länge gezogen werden, dass die physikalischen Grenzen ausgelotet werden).

Was ins Auge (Ohr) fällt ist die Spielzeit einiger Songs, gleich vier Titel sprengen die neun Minuten Skala und einer davon ist sogar zehn Minuten und drei Sekunden lang. Hier wechseln sich Gesangsparts und lange Gitarrenparts ab, nicht immer ist das unterhaltsam aber wer Conan kennt, der steht entweder drauf oder hat gelernt darüber hinweg zu hören. Alles in allem ein solider Schlag gegen den Adamsapfel mit anschließendem Tritt in die Weichteile... 

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Dennis Eikenkötter

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