BLISTER BRIGADE - A RIOTING NEW BREED


Label:INVERSE
Jahr:2025
Running Time:45:02
Kategorie: Neuerscheinung
 

Blister Brigade wurden im Herbst 2010 von Gitarrist und Sänger Gustav Lund sowie Schlagzeuger Jerker Avander gegründet. Beide waren wohl Mitglied einer Band namens Psycho Derby, die sich kurz zuvor aufgelöst hatte. Gemeinsam mit Klampfer Cristoffer Strand und dem Bassisten Simon Lundström wurden neue selbstgeschriebene Songs einstudiert. Es folgten die ersten Live-Shows. 2013 erschien das Debütalbum "To Serve And Punish“. Von der Anfangsbesetzung ist nur noch Gustav Lund übrig geblieben. Bisher wurden drei Longplayer veröffentlicht, das letzte „Slugfest Supreme“ erschien im Jahr 2020. Nach der Corona-Zwangspause kam die Formation zunächst als Trio zusammen, um den Nachfolger „A Rioting New Breed“ einzuspielen. Let Thy Wheel Grind“ ist ein sakrales Orgel-Intro, bei dem später Schlagzeug und Äxte einsetzen, und ich vermeine auch das Geräusch von Presslufthämmern zu hören.

Der eigentliche Opener „Paradise Industrialized“ geht gleich von Beginn an richtig ab. Erst Six Strings, dann das Drumkit. Und nach einem Schrei bestimmen die Riffs das Tempo. Sänger Gustav Lund kann da sehr gut mithalten. Es verwundert auch nicht, dass die beiden Gitarristen mit ihren Soli das i-Tüpfelchen auf den Track setzen. Was dann folgt, ist tatsächlich eine „Stampede“. Hohes Tempo und antreibendes Schlagzeug prägen den Beitrag. Bei „Disturbing Lights“ folgt eine kurze, sehr kurze Verschnaufpause zu Beginn. Auch später ist das Tempo nicht mehr ganz so hoch wie zuvor. Melodische Gitarren-Hooks begleiten den Gesang. Natürlich gibt es auch hier Saiten-Soli. Gleich zu Beginn von „Conceited Punks“ ist ein drückendes Drumming zu hören. Und wieder treibt es gemeinsam mit den Riffs den Sänger an. „The Duke“ ist sehr rhythmisch. Eingängige Gitarren-Hooks. Wenn der Gesang einsetzt, wird es etwas ruhiger.

Dafür bewegen sich die Schweden bei „Bail Out“ wieder im Hochgeschwindigkeits-Bereich. Zu Beginn von „Before I Go“ ist kurz eine kräftige Bass-Melodie zu hören. Später klingen die Riffs majestätisch. Der Refrain ist eingängig und leicht mitsingbar. Einer der Höhepunkte für mich. Und die Tempi-Wechsel setzen sich fort. Ob „Small Town Tyrant“ oder „Smokescreen“. Für Abwechslung und somit gute Unterhaltung ist ausreichend gesorgt. Das Beste haben sich Blister Brigade für den Schluss aufgehoben. Das sechseinhalb Minuten Epos „Reborn A Better Man“ liegt irgendwo zwischen Ballade und Metal-Hymne. Und wird trotz der Länge nie langweilig. Dafür sorgen auch beeindruckende Klampfen-Melodien.

Ich weiß nicht, wie lange Blister Brigade schon zusammenspielen, aber die Truppe wirkt eingespielt, das kann man immer wieder hören. Das Songwriting ist sehr abwechslungsreich. Die Palette reicht von Speed Metal bis hin zur Ballade. Und vor allem die Ballade „Reborn A Better Man“ am Schluss des Albums hat mich beeindruckt.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber


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