WASTE CULT - BLAME

Label: | AESTHETIC DEATH |
Jahr: | 2025 |
Running Time: | 45:52 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Waste Cult stammen aus Bologna (Region Emilia-Romagna, Italien) und wurden 2021 gegründet. Die Musiker haben zuvor schon Erfahrungen in anderen Rock- und Metal-Projekten gesammelt. Ein Jahr nach der Gründung erschien die selbstbetitelte Debüt-EP mit vier Songs. Für den Album-Erstling „Blame“ wurden acht neue Songs komponiert. Laut Presseinfo wurde das Songwriting beeinflusst von Doom-Klassikern, aber auch von modernen Post Metal Sounds. „Ad Astra“ klingt düster, allerdings auch dumpf und rumpelig. Sänger Frank hat es schwer gegen diese brachiale Gewalt. Das setzt sich dann bei „Delirium Of Manners“ fort. Die Balance zwischen Gesang und Instrumenten ist jetzt zwar etwas besser ausgepegelt, aber die dunklen Doom Gitarren dominieren auch weiterhin. Der Titelsong „Blame“ startet ruhiger, aber die Klampfen klingen auch hier arg verzerrt. Trotz der dezenten Instrumentierung werden erneut die tiefen Töne betont.
Der Gesang wird leicht verfremdet und häufig nur von einzelnen Six-String-Licks begleitet. Bei „Blended As One“ dominieren von Anfang an die Äxte. Bei aller Härte geht es auch hier zunächst recht ruhig zu. Aber später wird das Tempo etwas erhöht. Vor allem das Schlagzeugspiel ist dafür zuständig. Trotz seiner Kürze von knapp drei Minuten versprüht das Instrumentalstück „Kerberos“ eine extrem düstere Atmosphäre. Bei „Pictures“ würde mich interessieren, welche Bilder die Musiker da im Hinterkopf hatten. Dunkle, verstörende Endzeit-Gemälde? Auch „The Warmest Shelter“ scheint auf einem Endzeit-Drama zu beruhen. Hier klingen die Gitarren besonders hart und dumpf, während das Drumkit einen für Doom-Verhältnisse recht hohe Taktzahl vorgibt. „Maze“ startet erstaunlicherweise mit akustischen Brettern.
Etwa eine Minute lang glaubt man, eine Ballade zu hören. Aber dann ist Schluss mit lustig. Der Lauf durchs Labyrinth beginnt. Man spürt die Hektik und die Ängste fast körperlich.Eigentlich könnte „Blame“ ein gutes Doom Metal Release sein. Hier wird massenweise Düsternis und teilweise Endzeit-Atmosphäre verbreitet. Das geht leider ganz klar auf Kosten des Sounds. Wie ich eingangs schon erwähnte ist dieser dumpf. Die Tracks rumpeln vor sich hin. Hier braucht es hochwertige Endgeräte. Vor allem der Gesang wirkt ein wenig verloren gegen die Wucht der tiefen Töne.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber