SODOM - THE ARSONIST


Label:STEAMHAMMER / SPV
Jahr:2025
Running Time:48:47
Kategorie: Neuerscheinung
 

Einen Monat vor Release bekomme ich das neue Sodom-Album als Download. Nur zwei Tage später entnehme ich der Presse, dass „voraussichtlich Schluss ist“. Ob es wirklich das Ende der Band ist oder nur eine Auszeit, da hält man sich noch bedeckt. Falls „The Arsonist“ aber tatsächlich das letzte Sodom-Werk sein sollte, dann verabschieden sie sich hiermit gebührend. Seit 2018, wo Frank Blackfire zur Formation zurückkehrte und die Ruhrpottler mit Yorck Segatz erstmals einen zweiten Gitarristen engagierten, läuft der Laden wieder richtig gut. Auch Sabiendas-Schlagzeuger Toni Merkel, der seit 2020 dabei ist, ist eine Bereicherung; nicht nur als Drummer, sondern auch als Produzent. Erstmals überhaupt wird ein Sodom-Release von einem Intro und einem Outro eingekesselt. Beim Quasi-Opener „Battle Of Harvest Moon“ (Der Titeltrack entpuppt sich lediglich als einminütiges Intro) und bei „Witchhunter“ (dem 2008 verstorbenen Ur-Schlagzeuger der Band gewidmet) gibt es ungewohnte, fette Backing Shouts.

Der Rest klingt aber sehr vertraut, so als hätte man alles schon einmal gehört. Das Tempo wird nur selten gedrosselt. Ein-zwei schleppendere Riffs gibt es wohl, aber ansonsten wird hier permanent – wie gewohnt – das Gaspedal voll durchgetreten. Die Gitarren klingen fett, auch wenn ich nach wie vor nicht finde, dass die Musik von Sodom auf zwei Äxte ausgelegt ist. Dass beide etwas anderes spielen, hört man nur selten. Besonders geil finde ich aber den Schlagzeug-Sound; ein Manko, über das ich sehr oft in Reviews meckern muss, weil alles steril und austauschbar klingt. Hier jedoch nicht! Das weiß auch Toni Merkel, denn auffällig ist, dass er sehr variabel spielt. Es gibt viele Tom-Figuren, die die Drums gekonnt in Szene setzen. Musikalisch liegen Sodom Anno 2025 irgendwo zwischen „Agent Orange“ (1990) und „Code Red“ (1999). Auf Experimente verzichten sie ja schon länger. Aber hier bekommt man einfach die gewohnte Kost, und das in beängstigender Perfektion! Eine Runde Sache! Sehr viel mehr geht nicht, wenn man Sodom liebt!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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