ROYALE LYNN - BLACK MAGIC

Label: | EPITAPH |
Jahr: | 2025 |
Running Time: | 35:02 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Oha würde der typische Friese jetzt sagen, das scheint ein weiteres Marketingprodukt nach dem Motto „Sex Sells“ zu sein. Denn was da auf dem Cover daherkommt, wie eine in Lack und Leder geschnürte Version von Ava Max und auch sicherlich bei dem einen oder der anderen ein Kribbeln in den Lenden verursacht, ist schon nicht von schlechten Eltern. Dabei ist Royale Lynn ein bodenständiges Mädel aus Ontario in Kanada. Und wenn man die ersten Songs hört und sich die Stimme mal genauer betrachtet, wird schnell klar, dass die Wurzeln der Singer-Songwriterin eigentlich im Country Sound zu suchen sind. Durch die Beimischung von alternativen Rock- und Metal-Sprenkeln entwickelt es sich aber mehr in eine Art Punktry Music, die es in sich hat. Klar ist das nichts Neues am Markt, aber es kachelt schon ganz gut.
Mittlerweile kann die Lady auf über eine Million Follower in den sozialen Medien und über fünfundsechzig Millionen Streams weltweit zurückblicken. Ihre Texte handeln von ihren psychischen Problemen und sie selber sagt dazu „Jeder Song handelt von psychischer Gesundheit; ich möchte meine Geschichten erzählen, in der Hoffnung, dass sie anderen helfen“ Und was auf der einen Seite wie eine Massenproduktion der Charts-Mafia erscheint, entpuppt sich beim genauen hinhören auf die Lyrics dann als recht tiefgründig. Genau hier sehe ich aber das Problem, denn im Gegensatz zur Musik ist mir die Stimme viel zu sanft. Ich vermisse die Aggressivität der Texte bei der akustischen Umsetzung.
Daran ändern für mein Empfinden nach auch Touren mit Disturbed, Seether oder Skillet wenig. Das macht die Scheibe natürlich nicht schlecht, jedoch es fehlt die Eigenständigkeit und der Wiedererkennungswert. Als Anspieltipp empfehle ich „Sacrifice“ oder „Battle Ground“, aber auch die anderen Stücke verdienen gehört zu werden. Letztlich gibt es jedoch einfach zu viel Mainstream in diesem Bereich, da reicht ein aufreizendes Cover und der „Parental Advisory Explicit Content“ Sticker bei weitem nicht.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt