DREAD POLARIS - THE DREAD OF POLARIS


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2024
Running Time:14:42
Kategorie: Neuerscheinung
 

Dread Polaris kommen aus Dortmund und sind ein neues Nebenprojekt von First Time In Hell-Musikern, die hier mal andere Rollen übernehmen. Bassist Kai Täuber bedient hier zwar auch sein Haupt-Instrument, übernimmt aber auch den Gesang. Thilo Henke, der sonst Sänger ist, sitzt hier hinterm Schlagzeug. Unterstützung gibt es – nicht ganz überraschend – von Michael Krall an der Gitarre, der Herrn Täuber ja auch bei Sea Of Spirit in Rat und Tat zur Seite steht. Dread Polaris spielen groovigen Death ´n´ Roll. Auf diesem ihrem ersten Demotape sind drei Songs enthalten. Sofort fällt der dumpfe, analoge Rehearsal-Sound auf. Ich weiß gar nicht, ob das Dingen tatsächlich live im Proberaum mitgeschnitten wurde oder ob dieses Feeling nur vermittelt werden soll. Ist aber eigentlich auch egal, denn das Konzept funktioniert. Tiefe Gitarrenriffs bestimmen das Geschehen. Dazwischen gibt es immer wieder Rückkopplungen, die jedoch nicht störend wirken. Der Growlgesang kommt schön wütend daher.

Das Tape klingt nicht so, als sei ein Metronom mitgelaufen. Alles erinnert authentisch an die Tapetrading-Szene in den Neunziger Jahren. Das alte Feeling wird gut vermittelt, und man nimmt dem Projekt sofort ab, dass hier keine zu spät geborenen Jungspunde am Werk sind, sondern Leute, die zur der Zeit auch mit dieser Art Musik aufgewachsen sind. Der zweite Song, „Chernobyl Calling“ wird mit einem Sample eingleitet und bietet dann einen doomigen Stampfer, der sich im weiteren Verlauf im Tempo noch etwas steigert. Alle drei Tracks gehen gut rein, kommen voll auf den Punkt und bieten genau den richtigen Spagat zwischen schleppenden und treibenden Rhythmen. Dass auf Geknüppel und Blastbeats komplett verzichtet wird, fällt nicht weiter ins Gewicht. Wer die späteren Sachen von Entombed, Edge Of Sanity oder Gorefest mag, der wird sicherlich mit Dread Polaris klarkommen. Nur seid darauf gefasst, dass das Demo dreckig und alles andere als glattpoliert klingt, wie das heute bei self-made Demos so üblich ist!

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller


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