DARKYRA - LIFE FORCE


Label:BATTLEGOD PRODUCTIONS
Jahr:2025
Running Time:47:42
Kategorie: Neuerscheinung
 

„Life Force“ ist wohl bereits die dritte Veröffentlichung der Band. Auf dem Anfítrite-Album „Clitemnestra“ fand ich den Gesang von Gina Bafile hervorragend. Ob die Leistung der Instrumentalisten von Darkyra an ihrer Stimme heranreichen kann, muss sich nun zeigen. Der Titelsong „Life Force“ eröffnet den Reigen. Nach einigen von Streichern unterlegt gesprochenen Worten ballern Schlagzeug und Gitarren richtig los. Es folgt eine Six-String-Melodie. Die Vocals von Gina Bafile sind so, wie ich sie in Erinnerung habe. Ein wunderschöner und vor allen Dingen sauber gesungener Sopran. Wobei die ganz großen Tonhöhen zunächst nicht überstrapaziert werden. Epische Chorusse leiten „Take Me Far Away“ ein. Dann wird es beschwingt und melodisch. Während des Gesangs wird es zunächst etwas ruhiger. Später kommen Riffs dazu. „Breathe“ beginnt noch ein wenig entspannter, mit klar gespielten Klampfen. Gina zeigt, dass ihr auch die etwas tieferen Töne durchaus gut zu Gesicht stehen. Ein großartiger Midtempo Rock Track.

Zu Beginn von „All In Good Time“ sind kurz Industrial Keyboard-Klänge zu hören. Aber schon bald bewegen wir uns auch hier im melodisch-rockenden Midtempo-Bereich. Keyboards und epische Chorusse leiten „One Foot In The Grave“ ein. Beim Gesang drängen sich immer mal wieder Synthesizer-Klänge in den Vordergrund. Ein Großteil des Tunes ist von Keyboard-Teppichen unterlegt. Zu Beginn „Tomorrow Without You“ plätschert kurz ein Bach, später setzen cleane Gitarren und Piano-Klänge ein. Der Gesang von Gina klingt verführerisch. Eine schöne Ballade, bei der gegen Ende das Tempo beim Gitarren-Solo leicht anzieht. „Quiet The Mind“ wird geprägt von harten, aber trotzdem ruhigen Axt-Riffs. Epische Chorusse werden von starken Gitarren-Melodien begleitet. „Leap Before You Die“ Ist dann härter und zeitweise etwas schneller. Dank der Gitarren und dem druckvoll pumpenden Bass. Aber die Gitarren-Riffs bewegen sich häufig erneut im Midtempo-Bereich. Und natürlich dürfen auch hier die epischen Chorusse nicht fehlen. Im zweiten Teil wird ein kurzes Keyboard-Solo eingebaut. Der vorletzte Beitrag „Tested The Water“ ist der Bonus-Track. Druckvolle harte Riffs begleiten den betörenden Gesang. Und hier hört man das meines Erachtens beste Gitarren-Solo des gesamten Albums.

Den Abschluss bildet das achteinhalbminütige Epos „Celebrity Smile“. Zunächst sorgen Windgeräusche und Streicher-Teppiche für eine anheimelnde Atmosphäre. Streicher sind auch später immer wieder zu hören. Gina beeindruckt gesanglich mit ihrem dunklen Timbre. Epische Refrains und ein teilweise etwas mehr rockender Gesang bilden einen angenehmen Kontrast. Die Keyboards klingen teilweise sehr aufdringlich, passen aber gut in den musikalischen Kontext. Durch seinen Abwechslungsreichtum ist dieses Lied der Höhepunkt der Veröffentlichung. Ganz klar, auf „Life Force“ dreht sich alles um Sängerin und Songwriterin Gina Bafile. Sie hat sich die Songs wahrlich auf den Leib geschneidert. Auch Schlagzeuger Garry King kann auf ganzer Linie überzeugen. Sein Schlagzeugspiel ist druckvoll, akzentuiert und stets songdienlich. In Personalunion als Produzent hat er auch alle Instrumente, gespielt von sehr guten Musikern, kraftvoll in Szene gesetzt. Das ist eine ganz andere Hausnummer als das ebenfalls von Gina Bafile eingesungene „Clitemnestra“ (Anfítrite)!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber


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