FREEZE THE FALL - THE RED GARDEN

Label: | 604 RECORDS |
Jahr: | 2025 |
Running Time: | 24:21 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Freeze the Fall sind ein fester Bestandteil der dynamischen Rockszene von Kelowna (British Columbia) im Westen Kanadas. Alle drei Mitglieder sind noch im Teenie-Alter, zwischen sechzehn und siebzehn Jahre jung. Gegründet wurde die Band bereits 2023. Der Durchbruch in ihrer Heimat kam, als sie das The Warning Cover „Evolve“ veröffentlichten. Im Februar 2024 erschien die erste Single „Glitch“. Wenige Monate später folgte die Debüt-EP „Thrones“ mit sechs Songs (Juli 2024). Nur elf Monate später ist die Nachfolge-EP „The Red Garden“ fertig. „Denial“ ist das Intro des Releases. Nach einigen sphärischen Klängen setzen Schlagzeug und Gitarren. Diese gut einminütige Einleitung wäre verzichtbar, vor allem auf einer EP. Der Übergang zu „Rot“ erfolgt abrupt. Sofort knallen Riffs aus den Boxen. Der Gesang von Quinn Mitzel wechselt zwischen hart und betörend. Später klingen die Riffs ein wenig schräg. Dazu wummert das Drumkit. „Hypothermia“ startet ein wenig ruhiger. Auch danach wird der Midtempo-Bereich nicht verlassen. Der Refrain ist sehr eingängig. Quinn und Aria harmonieren gesanglich gut miteinander.
Keine Ahnung, worauf sich der Song-Titel „VHS“ bezieht. Spontan fällte mir dazu die gute alte VHS-Kassette ein. Aber das war lange vor der Zeit der drei Musiker. Im Video zum Track kann man dann aber tatsächlich sehen, wie eine solche Kassette in einen Player eingeschoben wird. Und dann befinden wir uns mitten in einem Splatter-Film. Musikalisch wird dementsprechend richtig hart abgerockt. Zumindest instrumental, bei den harten Riffs und dem knallenden Schlagzeugspiel. Gesanglich geht es düster zu Werke. Auch hier ist der Refrain eingängig und lädt zum Mitsingen ein. „Aurora“ startet mit einem harten Kessel-Einsatz, bevor später leicht verzerrte Riffs dazukommen. Die Vocals bewegen sich in etwas tieftönigeren Gefilden. Das Trio beherrscht aber auch Balladen, wie sie zu Beginn von „Oubliette“ beweisen. Ruhige Gitarren, Bass und Schlagzeugbegleitung unterlegen die zunächst betörende Stimme. Später kommt etwas mehr Druck dazu.
Der Beitrag wird offensichtlich (zumindest teilweise) in Französisch gesungen. Na ja, das wundert wenig, da dieses französische Wort für einen Kerker steht, der nur über eine Luke an der Decke zugänglich ist. Später wird daraus, dem Thema entsprechend, ein harter, düsterer Rock-Tune. Dafür ist „Lace“ durchgängig eine besinnliche Piano-Ballade. Erneut wirken die Stimmen der Sängerinnen betörend und sehr sinnlich. Freeze The Fall erinnern mich doch sehr an das bereits erwähnte mexikanische Mädels Trio. Die Kompositionen der drei klingen, trotz des zarten Alters, äußerst erwachsen. Hin und wieder werden wir Hörer in Grusel- beziehungsweise Horror-Welten entführt. Eine hörenswerte und musikalisch abwechslungsreiche EP.
Note: Keine Wertung
Autor: Rainer Kerber