Das vorliegende Werk einer mir bis eben unbekannte Interpretin, aus deutschen Landen, weckt aufgrund des Album Titel erst einmal Neugier. Lisa Spielmann ist Songschreiberin, Sängerin, Kreativkopf, war Bandleaderin einer alternativen Karnevalsband, gründete den Verein ergonomischer Ornithologen und tourte mit Tanz- und Theaterper-Pormances durch Deutschland. Soweit so gut, die Lady hat im Jahr 2021 ihre erste EP mit dem Titel „Kamikazebaby“ veröffentlicht. Jetzt folgt also das Erstlingswerk, wobei ich gut sechsundzwanzig Minuten Laufzeit eher als EP einstufen würde. Aber immerhin werden uns neun Songs geboten, die irgendwo im Dunstkreis seichter Deutsch Pop mit Reminiszenzen an Juli oder Wir Sind Helden glänzen.

Oder auch an die Stücke von MIA, also nicht Pornosternchen Mia-Julia Brückner, sondern die Band MIA mit Sängerin Mietze Katz. Trotz allem, selbst wenn Lisa Spielmann Singer-Songwriter Ambitionen hat, klingt diese Art Musik einfach zu sehr nach belanglosem Radiogedudel. Da hatten die Songs der Neuen deutschen Welle von Ideal oder Nichts doch deutlich mehr Potential. Wer sich an deutschem Pop mit ein wenig Herzschmerz Lyrik erfreut, kann jedoch ruhig mal reinhören und vielleicht Gefallen daran finden.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

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