Wackengänger fackeln nicht lange, wenn es darum geht, sich Tickets für das größte Heavy Metal Festival der Welt zu ergattern. So meldeten die Veranstalter zum wiederholten Male "Sold out" und das in der Rekordzeit von 12 Stunden. Damit bevölkerten Anfang August 2015 exakt 75.000 Kartenkäufer und zusammen mit Bands, Logistik und Security und zahlreichen freien Helfern rund 100.000 Menschen die heiligen Äcker um das kleine Kaff Wacken in Schleswig-Holstein. Doch der Ausverkauf und der Auftritt zahlreicher Bands, insbesondere die parallele Performance von Savatage und TSO am Donnerstag, sollten rückblickend nicht Geschichte schreiben. Nein, wieder war es das Wetter, was dem Festival, getreu dem Motto "Rain Or Shine" seinen Stempel aufdrückte. Tagelang anhaltender Starkregen hatte bereits zu Anfang der Woche für ein total aufgeweichtes und verschlammtes Gelände gesorgt.
Traditionell waren wir am Mittwoch angereist und nachdem wir noch recht pünktlich gegen 15:00 Uhr Wacken erreichten und bis dahin alle Warnungen der Organisatoren doch später anzureisen oder auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen ignoriert hatten, wie sollten wir auch, schließlich kamen wir aus dem entfernten Münsterland, begann eine nie dagewesene Odyssee. Da zahlreiche Autos im Schlamm schlichtweg versanken, konnten die Gäste, trotz aller Mühen der Helfer, nur sporadisch auf die jeweiligen Campingareale gelotst werden. Wir erreichten so erst gegen 19:00 Uhr unsere Wiese auf Areal Q. Bis zum frühen Nachmittag des nächsten Tages regnete es ohne Unterbrechung durch. Zudem war es wirklich kalt. Da halfen auch keine alkoholischen Ergänzungsmittel mehr. Wir hatten gelinde gesagt die Fresse echt voll. So wohnten wir den Auftritten des Gitarrenhero Uli Jon Roth mit dem begnadeten Sänger Niklas Turman, den Independent-Rockern New Model Army und den Melodic-Rockern Europe aus Schweden, die allesamt bereits am Mittwoch, als quasi vorgezogene "Night Of Remember" auf der W:E.T Stage und der Headbangers Stage auftraten, leider nicht bei. Sehr schade, dem Hörensagen nach sollten insbesondere Europe eine fantastische Performance abgeliefert haben.
Tag 2, Donnerstag, 30.07.2015: Skyline, U.D.O. with Bundeswehrmusikkorps, In Extremo, Rob Zombie, TSO & Savatage
Gegen Mittag machte ich mich zum aller ersten Mal in Richtung Infield auf. Nach einer kurzen Ansage von Harry Metal mit dem obligatorischen Dank an alle Helfer und dem besonderes herzlichen Dankeschön an das Publikum, welches so tapfer den widrigen Umständen getrotzt hatte, eröffneten Skyline um Punkt 15:00 Uhr die Black Stage, also jene Cover-Band, wo anfangs der heutige Macher des Festivals Thomas Jensen am Viersaiter stand. Diesmal ganz ohne Doro, Udo Dirkschneider oder auch Biff Byford, die häufig als Special Guest auftraten, ging es mit dem Manowarklassiker "The Gods Made Heavy Metal" los. Danach wurden "Future World" (Pretty Maids), "Run To The Hills" (Iron Maiden), das wirklich klasse intonierte "Highway Star" (Deep Purple) und "Enter Sandman" von Metallica nachgelegt. Damit war der Anfang zunächst einmal geschafft und die Stimmung für das nachfolgend anstehende erste Highlight geweckt.
Zuerst sah man gar nix und dann nur ein paar Köpfe des in olivgrünen Tarnanzügen bekleideten Bundeswehr Musikkorps und noch bevor sich irgendein U.D.O.-Member zeigte, legte das Orchester in bester Hans-Zimmer-Manier mit der Titelmelodie "Star Wars Theme" los. Nun zwar trocken, aber in bester Unterwasserstimmung der Vortage, folgte dann "Das Boot" von Klaus Doldinger, ehe dann unter großem Jubel zunächst Dirkschneiders Sohnemann Platz nahm und dann die Axtfront Smirnov / Heikinnen und Wienhold auf die Bühne raste und mit den ersten Riffs zu "Animal House" sich auch Herr Udo sich "front of stage" zeigte. Über "Future Land", "Independence Day", "Heart Of Gold", "Man And Machine" ging es mit "Faceless World" nochmal in die Anfangszeit zurück. Richtig jazzig kam "Cut Me Out" vom Album "Holy" oder richtig fett auch "Stillness In Time" von "Dominator" rüber. Voll Bock machte auch "Trainride In Russia" mit viel spanischem Flair. Back to Accept wurde kurz vor Schluss "Metal Heart", der wohl passendste Song mit Orchester nachgelegt und dann gab es, nach gefühlten Jahren, mal wieder mein "Princess Of The Dawn" und nur hier, und auch nur weil es mein absoluter Lieblingssong war, kam mir das Orchester hier irgendwie quer.
Anschließend drängelten sich dann die Fans vor die Absperrung der Black Stage um der erfolgreichsten Mittelalter-Rock-Band In Extremo um den charismatischen Sänger Michael Robert Rhein "Das Letzte Einhorn" und seinen sechs Mannen zu fröhnen. Nach dem Intro und wirklich fett und unglaublich basslastig rüber gebrachten "Frei Zu Sein" vom Album "Saengerkrieg" und dem nachgelegten "Zigeunerskat" gab uns der Sänger vor "Erdbeermund" sein Zeichen und zehntausendfache Armpaare gingen in die Lüfte. Nach etwa einem Drittel der Setlist wurde von Dr. Pyrmonte ein rattenscharfes Solo auf der wie brennend wirkenden Harfe hingelegt. Danach erzählte das Einhorn von der Flucht seiner Eltern aus Wacken nach Rostock und nutzte diese Reise zum "Fliegen Über Das Meer" aus "Vollmond". Fast nebenbei wurde man noch über das zwanzigjährige Bestehen der Band informiert, was dann gebührend auf der Loreley gefeiert werden würde. "Es Regnet Blut" ist aus "Spielmannsfluch" vom Album "Verehrt Und Angespien" aus 1999. Nach "Sängerkrieg" wurde eine Dame aus dem Publikum ausgewählt und dieser eine Torte übergeben. Ich glaube ich muss hier nicht erwähnen, was danach mit dieser Torte passierte. "Küss Mich" und das schnelle "Rasend Herz" mit effektvoller Pyrounterstützung beendeten dann das rund achtzigminütige Set.
Rob Zombie hatte ich bis dato noch nicht live gesehen und war echt gespannt. Die Bühne mit der großen Leinwand und den Frankensteinköpfen sah schon mal echt vielversprechend aus. Der Meister selbst, seines Zeichens Rockmusiker, Regisseur und Comicautor, kleidete sich zunächst in einer Lederjacke, darunter ein abgehalftertes Shirt und Jeans mit Stars and Stripes, das meterlange, zu bunten Rasta verzopfte Haupthaar zunächst unter einem Cowboyhut versteckt und dabei das Gesicht nur erahnend. Richtig klasse fand ich den höchstaktiven Bassisten mit einer Kiss-ähnlichen, an ein Holzkreuz erinnernden Klampfe und lidgeschwärzten, ja wirr aussehenden Augen. Der Gitarrist und der Schlagzeuger begnügten sich hingegen mit weißgetünchten Gesichtern. Musikalisch bot die Truppe einen wirklich gut abgehenden Mix aus Horror, Industrial und Rock`n`Roll, so in etwa ein Potpourrie aus den Ramones und Alice Cooper, deren Megasongs "Blitzkrieg Bop" und "School's Out" nicht von ungefähr am Ende der Setliste standen. Als Cover musste im weiteren noch "Enter Sandman" von Metallica herhalten, welches damit heute schon zum zweiten Mal performt wurde. Eher bekanntere, bandeigene Songs waren der Opener "Teenage Nosferatu Pussy", "Living Dead Girl", "Thunder Kiss `65" mit dem hier integrierten Part aus "School`s Out" und natürlich der Rausschmeißer "Dragula". Überzeugend, aber nicht überwältigend, zumal das Set am Anfang auch noch unter Soundproblem litt.
Nach einer kurzen Ansprache der beiden Wackenchefs Thomas Jensen und Holger Hübner hieß es dann bis 21:45 Uhr möglichst weit nach vorne zu kommen. Nun sollte das groß angekündigte Spektakel, sprich der zeitgleiche Auftritt des Trans-Siberian Orchestra und die einmalige Reunion-Show der Progessive / Power-Metal-Band Savatage mit Sänger Jon Oliva, die sich 2007 aufgelöst hatte, beginnen. Ich konzentrierte mich auf die True Metal Stage, stand ganz vorne, hielt mich krampfhaft fest und was passierte? Nix. Stattdessen legten Savatage im gleißenden Licht auf der Black Stage mit dem fetten "Gutter Bullet" und einem richtig gut aufgelegten Jon Oliva, zunächst noch an den Tasten im Hintergrund, los. Es folgte "24 Hours" und dann durfte, der meiner Meinung nach bessere Sänger Zak Stevens mit "Edge Of Thorns" ran. Der wahrscheinlich beste Track der Band, nämlich "Hall Of The Mountain King" beendete dann das etwa vierzigminütige Set. Nun endlich bewegte sich was auf der True Metal Stage. Unter der Leitung von Paul O`Neill und dem zwischenzeitlich von der anderen Bühne gewechseltem Gitarristen Al Pitrelli begann dann eine wilde Live-Performance mit Songs vom neuen Album "Letters From The Labyrinth" aber auch Werken wie "Prometheus", "Toccata - Carpimus Noctem" vom Album "Night Castle". Als Sänger traten Jeff Scott Soto, Kayla Reeves, Andrew Ross und bei "The Hourglass" auch Zak Stevens auf. Dabei wurden die Songs, unterstützt durch wahrlich perfekte Streicher, sehr klassisch inszeniert. Unglaubliche Pyroeffekte, irgendwie schien die Bühne die ganze Zeit zu brennen und eine Schar sehr
wohlgeformter Tänzerinnen, erweckte insgesamt jedoch mehr den Eindruck einer Theatershow, denn einem Rockspektakel. Dies sollte sich auch im Verlauf der dann ab 23:00 Uhr gemeinsamen Performance auf beiden Bühnen nicht wesentlich ändern, wo zeitgleich alle Bandmitglieder die gleichen Songs spielten. Dabei wurden sowohl Songs von Savatage wie "Turns To Me", "Another Way" oder das mitreißende und im Duett performte "Believe", wie auch die TSO-Tracks "Mozart And Memories", "King Rurick" oder "Requiem" geboten. Neben dem akustischen Orkan gab es mit unglaublich viel Pyrotechnik und in gleißende Farben getauchten Monitore dazu ein sehr visuelles Erlebnis. Richtig genießen konnte man dieses Megaspektakel doch eher in den hinteren Rängen, wo man dann beide Bühnen im Blickfeld hatte. Fazit: Hinreißend, bewegend, spektakulär, unvergleichlich, mit viel, viel Klassik.
Tag 3, Freitag, 31.07.2015: Angra, Ensiferum, Falconer, Kvelertak, Stratovarius, Queensryche, Opeth, Dream Theater, Black Label Society, In Flames, Running Wild, The Bosshoss
Wer die brasilianischen Angra sehen wollte, musste einerseits früh auf den Beinen sein und zudem auf die zeitgleich auf der Black Stage spielenden Epica verzichten, was mir zugegebenermaßen nicht leicht fiel. Immerhin zeigte das Wetter nun ein Einsehen. Der Himmel war zwar noch bedeckt, aber von Regen, der auch noch bei Savatage / TSO niedergegangen war, keine Spur. Zudem wurde es zusehends wärmer. Vor bevorzugt brasilianischen Fans in den ersten Reihen, die begeistert ihre Banner schwangen, setzten die fünf Südamerikaner um den wirklich überzeugenden Shouter Fabio Lione mit dem kraftvollen "Newborn Me" ein. Das war Powermetal pur, der auch mich sofort in den Bann zog und mich fragen ließ, wieso meine vorhandenen CDs ein derartiges Schattendasein in meinen Regalen fristeten. Der dritte Song "Storm Of Emotions" war sehr melodisch, ja hymnisch, nahezu balladesk und auch hier zeigte der Sänger eine tolle Stimme. Durch fette Riffs war auch die kraftvolle Nummer "Angels Cry" geprägt. Dass die Brasilianer auch einen Sinn für klasse Keyboard-Runs haben, bewiesen "Nothing To Say" und das abschließende "Carry On". Well done.
Ensiferum, die Kings des Viking- / Folk-Metal, riefen und entsprechend voll war es dann um die Mittagszeit vor der True Metal Stage. Standardmäßig wurde das einstündige Set vom Intro "March Of War" vom zuletzt veröffentlichten Longplayer "One Man Army" eröffnet, was dann einen durchweg tollen Gig einleitete. Es wurde ebenfalls vom zuvor genannten Album "Axe Of Judgement" nachgelegt, der Setlist ihrer letzten Clubtour folgend. "Life Is So Short" ist die gängigste Textpassage aus dem knalligen und mit knackiger Doublebass unterlegten "Heathen Horde". Nun nieselte es wieder leicht, aber bei dem dunklen und richtig fett rüberkommenden "Treacherous God" interessierte das nun wirklich keine Sau mehr. Hymnisch, tragend, und mit tollem Chorus wurde auch "Warrior Without A War" unterlegt, ehe dann das rasend schnelle "Ahti" von "Victory Songs" folgte. Bei "Burning Leaves" jumpte Wacken und mit einem "...Motherfuckers..." von Petri und viel Humpa in "Two Of Spades" ließen die Finnen rundherum zufriedene Gesichter zurück.
Dem Hörensagen nach sollten die Folk- und Powermetaller Falconer nun ihren letzten Gig in Deutschland zelebrieren. Ich mochte die Musik der fünf Schweden schon immer, hatte sie allerdings noch nie live gesehen, so wie sich denn auch recht rar machen und ich wollte mir daher diesen Auftritt nicht entgehen lassen. Recherchen nach, gastierten die Jungs bereits 2007 auf dem Wacken und scheinbar vor gleicher Kulisse, die einzig aus einer kleinen Fahne mit dem Bandlogo bestand. Auch ansonsten war der Auftritt sehr unspektakulär. Da dürften die Fotokameraden auf der True Metal Stage, wo gleichzeitig Sepultura agierten, mehr Spaß gehabt haben. Die Songsauswahl mit dem Opener "Halls And Chambers", "A Quest For The Crown", "Catch The Shadows", den Supersongs "Northwind", "Mindtraveller" oder auch dem Rausschmeißer "The Clarion Call" war klasse und Mathias Blad zeigte auch wirklich eine tolle Stimme; alleine sein Auftreten und sein zudem sehr ordentliches, ja fast konservatives Äußeres hatte überhaupt kein mitnehmendes Flair, um nicht zu sagen, war showmäßig einfach nur grottenlangweilig. Die Gitarristen und der Basser bewegten sich zwar, aber richtige Action sieht auf der Bühne allerdings anders aus.
Die Norweger Kvelertak waren mir bislang recht unbekannt. Zu meiner Entschuldigung muss ich auch hinzufügen, dass sie mit Gründung in 2007 und bislang nur zwei veröffentlichten Outputs, ich lasse mal das Westcoast Holocaust - Demo geflissentlich außen vor, für Wackengänger noch eher als Insiderband gelten dürften. Umso überraschender war der einstündige Auftritt auf der True Metal Stage zu werten, wobei sich dieser wirklich gelohnt hatte, was nicht nur dem zusehends besseren Wetterbedingungen geschuldet war. Mit ihrer Mischung aus, na ja ich würde schon sagen Punk, Rock 'n' Roll und New Metal, vereinfacht auch Crossover, machten sie einfach Spaß, waren fetzig und lieferten ein richtig knackiges Brett ab. Dabei kam mir der langhaarige Sänger (Erlend Hjelvik) irgendwie ziemlich zugeknallt rüber, war aber wirklich gut drauf und schien eher dem Stoner entsprungen zu sein. Etwa Mitte des Sets, ich glaube es war bei "Blodtorst" ließ er sich sprichwörtlich auf Händen tragen.
Danach ging es wieder rüber auf die Party Stage zu Stratovarius. Die Finnen um Sänger und Fronter Timo Kotipelto sind und waren für mich immer eine der wichtigsten Bands im melodischen Power Metal. Dafür sind die Jungs geboren. Dass sie zudem noch richtig sympathisch und bescheiden daher kommen, erfuhr ich erst einige Wochen später, bei einem Meet & Greet auf der Full Metal Cruise III, wo sie mir sage und schreibe zehn Vinyls und dazu noch fünfzehn CDs signierten und richtig baff schienen, ob dieser Fantreue. Interessanterweise war die Setlist auf dem Schiff nahezu identisch mit der auf dem WOA 2015. Los ging es mit dem kraftvollen "Black Diamond", gefolgt vom allseits bekannten "Eagleheart" und dem nachgelegten "Against The Wind". Auch das kraftvolle und melodische "Legions" ist ein typischer Stratovarius Killer und erntete entsprechend "Hands Up" beim rundum begeisterten Publikum. "Shine In The Dark" vom Album "Eternal" aus 2015 war eine Live-Premiere. Mit dem Klassiker "Hunting High And Low" war der perfekte Rausschmeißer gefunden.
Nach dem Ausscheiden von Geoff Tate komplettiert seit 2012 Sänger Todd La Torre das jetzige Queensryche Line-up und ich muss sagen, der Junge gefiel mir richtig gut. Bereits mit dem Einstieg über "Anarchy X" in die heutige Playlist, die, wen wunderts, nahezu halb vom genialen "Operation:Mindcrime" stammte, war die Stimmung richtig klasse. Auch der Sound war von Anfang an superb. Bei "Nightrider" von der selbstbetitelten EP - nahe dem Ende des Sets sollte noch das geniale "Queen Of The Reich" nachgelegt werden - fiel wieder mal auf, welche kraftvolle Stimme in diesem schmalen Manne steckt. Apropos EP. Ich weiß nicht wie häufig ich mit "Queen Of The Reich" und "The Lady Wore Black" meine Langrille damals malträtiert hatte. Dann war wieder das geniale Opus von 1988 mit "Breaking The Silence" dran. Es folgte "The Whisper" vom "Rage For Order", mehrere Tracks vom Debüt "The Warning" und schließlich das im bombastischen Sound dargebrachte "Arrow Of Time" vom Anfang Oktober erscheinenden Album "Condition Hüman". Zum Ende nochmal ein Griff in die Schatzkiste mit "Eyes Of The Stranger" und, jeder schmolz nun dahin, "Take Hold Of The Flame".
Die Schweden Opeth um Mastermind und Sänger Mikael Akerfeldt begannen ihre Karriere als melodische Death Metal Band, die mit der Zeit allerdings stetig mehr Progelemente in ihre Songs integrierte. Etwa mit "Ghost Reveries" aus 2005 wandelten sie sich zusehends zu einer Progband mit nur noch Einflüssen aus dem Death Metal. Die Band besuchte nun zum bereits fünften Mal das Wacken Open Air. Bei nun wirklich guten Wetterbedingungen und dem gülden scheinenden Sonnenlicht starteten sie ihr Set mit "Eternal Rains Will Come" und dem nachfolgenden "Cusp Of Eternity". Es mag sein, dass einige Kritiker diesen Auftakt mit schneller und aggressiver als sonst üblich einstuften. Ich war überrascht, ob der Langsamkeit und des unglaublich sphärischen, ja fast im Doom angelegten Beginns. "The Drapery Falls" und "To Rid The Disease" sind nach meinen Recherchen, ich bin wahrlich kein Kenner der Band, eher selten gespielte Stücke. Aber auch hier, wie am Ende beim umjubelten "Deliverance" gab der Prog den Ton an.
Vom Schweden-Prog zu den Göttern des Progressive - Metal ging es dann wieder auf die True Metal Stage, wo sich zwischen 19:30 und 20:45 Uhr Dream Theater die Ehre gaben. Was anderer Leute Heroes sind, denn ich werde wohl nie ein Fan dieser Ultraprogger. Viel zu friggelig das Ganze und auch James LaBries Stimme konnte mich weder heute noch bei unserem letzten Treffen auf dem Rockharz so wirklich überzeugen. Zudem rannte dieser Mann nur im Kreis herum, scheinbar nur mit sich selbst beschäftig. Die beiden Axtleute, sprich John Petrucci an der Gitarre, aber heute insbesondere Bassist John Myung, zeigten wirklich was sie darauf hatten. In einem einzigen Song spielten sie sicherlich so viele Noten wie alle anderen Bands zusammen an einem Tag. Wenn auch für mich nicht wirklich zufriedenstellend, bot die Band natürlich große Unterhaltung und wurden bei jedem Song, von denen da als Opener "Afterlife", dann "Burning My Soul", "As I Am", "Bridges In The Sky" und zuletzt "Behind The Veil" erwähnt sein sollen, mit gewaltigem Applaus bedacht. Wie schon beim Rockharz, als einer der Fans im Graben ehrfürchtig vor den Amis niederkniete, gab es entsprechende Gefühlsausbrüche auch beim diesjährigen Wackenauftritt.
Black Label Society, die Band um den ehemaligen Ozzy-Gitarristen Zakk Wylde, sah ich letztmalig 2014 auf einem völlig verregneten Open Air in Essen, damals zusammen mit Alice in Chains als Vorband, der wieder mit Ozzy reformierten Black Sabbath. Der unglaublich bullige, hünenhafte und gleichermaßen verwegen rüber kommende Zakk ist ein Gitarrenhero vor dem Herrn und das zelebrierte er auch in gekonnter Manier inklusive Gitarrenwechsel und überlangen Soli. Stilistisch irgendwie einem rauen Rock ´n` Roll zuzuordnen, standen ihm dabei mit Dario Lorina an der zweiten Gitarre und John deServio am Bass zwei ebenso langhaarige und barttragende Kuttenträger zur Seite, die sich mindestens so spielfreudig wie der Meister zeigten. Das Set startete sehr treffend mit "The Beginning...At Last", vom letztjährigen Album gab es "Heart Of Darkness", "My Dying Time", "Damn The Flood" und das Happening endete mit dem coolen "Stillborn".
Mit ihrem Melodic Death Metal dürften die Schweden von In Flames auf dem diesjährigen WOA für alle Fans der härteren Gangart der eigentliche Headliner gewesen sein, so denn Death und Thrash eher selten vertreten waren. Nichtsdestotrotz kann ich dem Keyboard-unterstützen Geschrabbel mit gutturaler Gesangsunterstützung durch Anders Friden nur wenig abgewinnen, wenn das die Mehrheit auch deutlich anders sah. Da wurde gebangt, abgemosht und crowdgesurft als gäbe es keine Morgen mehr. Zu "The Mirror's Truth" gab es sogar einen stattlichen Circle Pit. Auch das praktisch fehlende Bühnenbild, was für eine Show um diese perfekte Uhrzeit doch sehr ungewöhnlich war, und der Cappy tragende, in schneeweißen Klamotten daherkommende Sänger taten zusammen mit nervigen, eintönigem und sehr grellem Licht ihr übrigens. Wie gesagt, der Stimmung nach zu urteilen und dem Hörensagen nach war die Setlist, von denen ich hier noch den Opener "Only For The Weak", desweiteren "Paralyzed", "Deliver Us", "Drifter", "The Quiet Place", "Rusted Nail" und das, selbst mich überzeugende, "My Sweet Shadow" erwähnen möchte, der Knaller.
Ganz ehrlich, auf die Hamburger Running Wild oder besser Rock `n` Rolf und seine Mannen habe ich mich mit am meisten gefreut. Unvergesslich für mich dieser hammermäßige Auftritt bei dem Final Gig 2009 an gleicher Stelle. Ich liebe diesen einfachen Piraten Metal mit eingängigen, klaren Riffs und einem Chorus, den man bedenkenlos mitgrölen kann. Und ich denke, das sahen die meisten so. Die ersten Reihen waren voll mit bannerschwingenden Freaks aus aller Herren Länder und allein anhand der zig Crowdsurfer war jedem klar, hier war richtig Party angesagt. Nach einem kurzen Intro ging es los, ja klar, mit "Under Jolly Roger". Aber was war das? Grottenschlechter Sound, ja unverständlich leise. Gott sei Dank besserte sich dies zusehends mit "Genghis Khan" und dem Live-Debüt von "Locomotive". Das klasse "Riding The Storm", "Diamonds Of The Black Chest" oder auch die Singles / Maxis "Bad To The Bone" oder das abschließende "Little Big Horn" waren weitere Perlen aus der Setlist. Dennoch kam dieser Gig in meinen Augen bei weitem nicht an "The Final Jolly Roger" heran, dafür fehlten einfach Knaller wie "Black Hand Inn", "Purgatory", "Raging Fire" und vor allen Dingen, das unverzichtbare "Branded And Exiled".
Ich war platt, ziemlich am Arsch und es wurde zusehends kühler, ja rattenkalt, dass viele Partygänger das Infield verließen. Egal, wenn ich schon so lange ausgehalten hatte, dann konnte ich mir auch den Country Rock von The Bosshoss noch reinziehen. Und "Boss Burns" an den Vocals, "Hoss Power" an der Gitarre und die Blaskapelle im Hintergrund mit leicht südamerikanischem Flair machten echt Laune und lieferten mit "God Lovers Cowboys", "Last Day", "Rodeo Radio", "Backdoor Man" und den Covern "Word Up" (Cameo) und dem Rausschmeißer "Polk Salad Annie" (Tony Joe White) wirklich Hit an Hit. Diversen Zeitschriften war im Vorfeld zu entnehmen, dass die Jungs, wenn möglich, dem Alkohol nur dosiert zusprechen sollten, damit sie ihre Show überhaupt geregelt kriegten. Mag sein, dass Alec Völkel sich richtig einen geschossen hatte. Auf der Bühne war der Kerl echt der Brüller, sang aus heißer Kehle und verrenkte sich bis dort hinaus.
Tag 4, Samstag, 01.08.2015: Khold, Powerwolf, Amorphis, Beyond The Black, Rock Meets Classic, Bloodbath, Sabaton, Judas Priest, Santiano, Subway To Sally
Der Samstag wurde in knalliger Mittagsonne von den norwegischen Black Metallern Khold eröffnet, die mit ihren weißgetünchten Gesichtern mit schwarz untersetzen Augen eher martialischen Zombiekreaturen zuzuordnen waren und so äußerlich gar nicht in den hellen Schein passten. Dergleichen waren auch nur rund 500 Leute anwesend, so sich denn die breite Masse bei den zeitgleich spielenden Kataklysm dem Death Metal / Thrash hingab oder schon in die ersten Reihen bei den nachfolgenden Powerwolf drängten. Sänger Gard hatte ein sehr dunkles, aggressives Organ. Von Growls konnte man sicher nicht sprechen. Ich mochte diese riffige, stetig groovende, gleichsam aber tiefdunkel und kräftig rüberkommende Mucke mit einer Menge Anleihen aus dem Doom.
Nur eine Woche zuvor sah ich selbsternannten Werwölfe aus Armenien noch in Gelsenkirchen beim "Noch Ein Bier Fest" zusammen mit den später auftretenden Sabaton. Die Setlist war die gleiche. Diesmal durften Powerwolf jedoch auf der richtig dekorierten Bühne zocken und das taten sie, als gäbe es kein Morgen mehr. Die Zeitung mit den vier Buchstaben titelte vor nicht allzu langer Zeit, zugegebenermaßen auf einer der hinteren Seiten, "Sind das die neuen Iron Maiden?", was bei einem topplatzierten Vorgängeralbum "Preachers Of The Night" und einem immerhin drittplazierten Nachfolger "Blessed & Possessed" für Nichtmetaller durchaus verständlich schien. Allerdings gewinnen die Wölfe mit jeder Show neue Fans dazu und so scheint es nur noch eine Frage der Zeit. Wacken, bis zu den letzten Reihen gefüllt, stand wie ein Mann hinter den Wölfen, bangte beim schnellen "Sanctified With Dynamite", grinste sich einen ab beim heiligen Hodensack ("Coleus Sanctus"), bejubelte das neue "Army Of The Night", ließ sich vor der Bandhymne "Werewolfes Of Armenia" bereitwillig teilen und soff literweise Bier bei "We Drink Your Blood".
Amorphis präsentierten danach sämtliche Stücke vom zweiten Output "Tales From The Thousand Lakes" und einige vom Nachfolgeropus "Elegy". Auch wenn ich bei den Finnen erst nach "Skyforger" eingestiegen bin, fand ich ihre mit viel Pyro und Nebel unterstützte Show mit dem blauen Piepmatz im Hintergrund wirklich gut. Tomi Joutsen growlte und schlug wild seine unfassbar langen Dreads um sich, während Tomi, Esa und Niklas an den Klampfen für die nötigen Riffs, Santero Kallio am Keyboard für die melodischen Teile und Jan Rechberger am Schlagzeug für den erforderlichen Push sorgten. Trotz ihres Alters behielten die Stücke ihre atmosphärische und kraftvolle Wirkung bei, ließen Fäuste in die Lüfte gehen, langhaarige Matten im schnellen Takt nach unten senken und hier und da gab es auch den einen oder anderen Circle Pit im Feld.
Nach zwei Shows auf der Full Metal Cruise II sowie dem Gig auf der Boom Stage beim Rock im Revier gab ich mir Beyond The Black die IV. in 2015. Warum fragt ihr? Bei bislang nur einem veröffentlichten Album, nämlich "Songs Of Love And Death" und einer folglich stetig gleichen Songauswahl, die mit Einschränkung bislang immer mit "In The Shadows", "When Angels Falls " und dann "Songs Of Love And Death" einsetzten, eine Jenny an den Tasten beim Motörhead Cover "Love Me Forever" zeigten und mit "Running To The Edge" endeten. Das Sextett begeistert einfach durch Frische, Unverbrauchtheit, exzellente Musiker und den jugendlichen Charme der zusehends zur Fronterin werdenden Jenny. Die W:E:T Stage war proppenvoll, so voll, wie eigentlich noch nie zuvor. Selbst draußen wurde noch mitgerockt. Als Schmankerl gab es "Rage Before The Storm", die neue Wacken Hymne, performt von Jennifer Haben und Herbie Langhans, seines Zeichens Sänger bei Beyond The Bridge und Sinbreed. Mal wieder Weltklasse und shit was auf den Matschsound im Zelt.
Nach Savatage / TSO und U.D.O. with Bundeswehr Musikkorps wartete auch der Samstag mit Klassik in Form der seit 2010 statt findenden "Rock Meets Classic" - Tour auf. Die Konzertreihe verbindet die klassischen Elemente des Bohemian Symphony Orchestra Prag unter der Leitung von Bernard Fabuljan mit dem Metal und Rock der Mat Sinner Band mit so illustren Mitgliedern wie Mat Sinner (Sinner, Primal Fear), Sascha Krebs, Alexander Beyrodt, Zlatko Jimmy Kresiv und Oliver Hartmann. Dabei treten bei den Shows diverse Sänger / Sängerinnen auf. Diesmal waren an den Vocals Jennifer Haben (Beyond The Black), Herbie Langhans (nochmals im Duett mit Jennifer), Joe Lynn Turner (Ex-Rainbow), Michael Kiske (Ex-Helloween, Unisonic, Avantasia) und Dee Snider (Twisted Sister). Ganz klassisch ging es mit vier wunderhübschen Violinisten / Cellisten und "Bohemian Rhapsody" los, es folgte Jenny und dann der unglaubliche Joe Lynn Turner mit "I Surrender", "Since You`ve Been Gone" und "Spotlight Kid", was mir ehrlich gesagt die Tränen in die Augen trieb. Das waren meine Songs. Mit "I Surrender", 1981 gespielt auf WDR 2 in Mal Sandock`s Hitparade, ging es damals bei mir los. Michael Kiske sang " A Little Time" und bei Dee Fucking' Sniders "Can't Stop Rock `n` Roll" und "I Wanna Rock" blieb kein Auge trocken.
Bloodbath sind eine Death Metal Band aus Schweden und werden bei so illustren Gründungsmitgliedern wie Anders Nyström und Jonas Renkse (beide Katatonia) und ehemaligen Sängern wie Mikael Akerfeldt oder auch Peter Tägtgren gerne als Supergroup dargestellt. Seit 2014 erfrischt die fantastische Stimme von Nick Holmes (Paradise Lost) die Hörerschar. Die Protagonisten traten so auf, wie ihr Name besagt, blutüberströmt und Mr. Paradise Lost als Satanspriester. Dies sorgte zumindest schon mal für einen hohen visuellen Reiz. Leider nutzte der Shouter die große Bühne der True Metal Stage nur in Ansätzen, aber sowas kannte man ja auch schon von Auftritten bei Paradise Lost. Der Sound entsprach vielfach dem Untergrund, auf dem wir standen, auch wenn es ordentlich wummte und krachte.
Sabaton bestritten ihren besten Gig beim "Noch Ein Bier Fest" in Gelsenkirchen, wo sie vor etwa einer Woche eine mehr als zweistündige Party vor ihren Fans boten, die alles auffuhr, was die Schweden zu bieten haben, inklusive einer unglaublichen Pyroshow. Selbst Joakim Broden war da baff und einfach nur noch sprachlos, was bei ihm nur sehr selten vorkam. Der hierzu um mehr als eine halbe Stunde verkürzte Wackenact kam da natürlich nicht heran, zeigte aber, dass Sabaton die Band der Stunde waren. Vollstes Haus, Jubel bis an den Horizont und Feuer, Geballere und Geknalle aus dem Drumpanzer von Hannes van Dahl bis dort hinaus. Die Songliste bei Sabaton war eigentlich wurscht. Hauptsache "Ghost Division", "Panzerkampf", "Gott Mit Uns - (Noch ein Bier)", "Primo Victoria", "Metal Crüe" und die alles überragende Hymne "Swedish Pagans" wurden gebracht. Joakim verbog sich in seiner engen Armeebuchse, exte diverse Flaschen Becks und die Saitenfraktion rannte und solierte / brillierte sich die Finger wund. Einfach unglaublich diese Bandentwicklung. Noch vor zwei Jahren vor ein paar tausend Leuten auf der Party Stage, wo die Schweden noch als eine Art Geheimtipp gehandelt wurden, dann die Full Metal Cruise I und heute Headliner auf der True Stage.
Auch Judas Priest sah ich dieses Jahr schon und zwar Ende Mai beim Rock Im Revier auf der Schalke Arena in Gelsenkirchen als eine Art zweiter Headliner vor Kiss. Insofern kam mir die Setlist recht bekannt vor. Nach einem Intro mit Black Sabbaths "War Pigs" ging es gleich furios los mit "Dragonaut", einem Track des Werkes "Reedemer Of Souls" aus 2014. Nach "Metal Gods" und "Devil's Child" lieferte Richie Faulkner bei "Victim Of Changes" ein erstes Beispiel seiner virtuosen Fähigkeiten. Geil, und welche Spielfreude und dies ganz im Gegensatz zu Glenn Tipton an der zweiten Gitarre und Ian Hill am Bass, die man doch eher als verhalten bezeichnen kann; den Mann am Viersaiter könnte man während seines Auftrittes wahrscheinlich auch eingipsen. Besser hier Scott Travis, der an seinem Kit so richtig zulangte und auf langweilige Soli verzichtete. Bei "Halls Of Valhalla" richtig fette Growls vom Überpriester. Allerdings fand ich auch dessen Aktivitäten ziemlich begrenzt. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass der sich auf der großen Stage verlaufen könnte, wenn er nicht vorher zusammenbrach. Es folgte das immer wieder begeisternd aufgenommene, weil so schön eingängige "Turbo Lover" und mit "Breaking The Law", "Hell Bent For Leather", "Electric Eye" und "You`ve Got Another Thing Coming" die Priestsongs schlechthin, inklusive schon zigfach gesehener Harley Davidson und einem Rob in fetter Priestkutte. Zum Schluss "Painkiller" und "Living After Midnight".
Als einzige Band dürften Santiano seit 2012 hintereinander auf dem Wacken aufgetreten sein. Diesmal zockten sie parallel zu Cradle Of Filth auf der Party Stage. Ja ich weiß, die meisten von euch verdrehen jetzt ihre Augen und sagen "wie kann man nur". Ich finde die Seebären zusammen mit zigtausend anderen einfach geil und es macht einfach Spaß bei so eingängigen Liedern wie "Santiano", "Auf Nach Californio", "Es Gibt Nur Wasser", "Frei Wie Der Wind" oder auch "Was Macht Ein Seemann" lauthals mitzugrölen oder wie bei "Diggi Diggi Lo" einfach im Schlamm mitzutanzen. Die Schleswig-Holsteiner hatten übrigens gerade eine neue Scheibe auf den Markt gebracht. Hiervon gab es, ganz nach der Einstellung von Björn Both, "Lieder Der Freiheit". Kritiker bemängelten, dass bei Santiano am meisten Pyro abgefackelt wurde und hinterfragten dies natürlich; vielleicht auch zurecht.
In schöner Tradition dürfen Subway To Sally alle zwei Jahre das Ende des Festivals einleiten. Trotz Matsch und nun wieder zunehmender Kühle hielt ich es diesmal tatsächlich bis fast zum Ende aus und durfte so bei "Warte, Warte" zunächst einmal einen Eric Fish im Käfig erleben. Fünfstrahlige Pyrofontänen, gewohnt viel Nebel und leider immer wieder nur rotes oder stetig blaues Licht, dann bei "Schwarze Seide", "Wenn Engel Hassen" und "Grausame Schwester". Von den letzten Wackenfans umjubelt wurde auch "Das Schwarze Meer" und begeistert "Meister, Meister" aus "Kleid Aus Rosen" mitgesungen. Mit "Sieben" verließ auch ich dann das Areal, schaute dann nochmal auf die hell erleuchtete Hauptstage zurück, vernahm im Hintergrund noch "Tanz Auf Dem Vukan"; den Schlussstrich unter das diesjährige Wacken dürfte dann "Julia Und Die Räuber" gezogen haben.
Pünktlich in der Nacht vom Sonntag, den 02.08.2015 auf Montag, den 03.08.2015, exakt ab 24:00 Uhr, begann der Kartenverkauf für das 27. Wackenfestival. Und oh Wunder, diesmal dauerte es tatsächlich bis in den späten Nachmittag bis alle Karten für 2016 vergriffen waren. Als Bands für 2016 wurden u. a. Blind Guardian, Eluveitie, Ministry, Axel Rudi Pell und die rattenscharfen Steel Panther angekündigt. Bis denne. Wir sehen uns auf dem Acker von Bauer Uwe Trede, rain or shine!