HAREM SCAREM, CASSIDY PARIS, SEVENTH CRYSTAL

Helmond, Niederlande, De Cacaofabriek, 02.05.2025

Wenn drei Bands in der Woche spielen, warum beginnt man dann erst so spät? 20 Uhr hätte es doch auch getan. Wie dem auch sei, ich hatte die Kanadier Harem Scarem zu meiner Schande noch nie live gesehen und da hätte ich wahrscheinlich einiges dafür in Kauf genommen. Nach dem Interview mit Gitarrist Pete Lesperance war meine Laune sogar noch besser. Wohnt er doch in meiner alten Nachbarschaft in Oakville, Kanada und da gab es jede Menge zu erzählen. Die Halle war leidlich gefüllt, was sich aber im Laufe des Abends besserte. Nach einigem Smalltalk mit anwesenden Freunden, ging es mit der Formation Seventh Crystal in die Vollen

 

seventh crystalDie Frontiers-Labelkollegen Seventh Crystal schlugen bereits mit zwei Alben („Delirium“ und „Entity") in unserer Redaktion zu Buche. Seit dem Jahr 2019 sind sie aktiv und haben mit Frontröhre Kristian Fyhr einen kompetenten Sänger in ihrem Line-Up. Der weiß ebenso auf der Bühne das Publikum in den Bann zu schlagen. Kein Ton lag daneben und wurde mit kraftvoller Stimme in die Menge geshoutet. Natürlich waren auch etliche Fans dieser Formation vor den Brettern die die Welt bedeuten. Die Formation aus Göteborg spielte ziemlich tight und hatte sichtlich Spaß den Reigen des heutigen Abends zu eröffnen. Sie hatten bei dem dankbaren Publikum aber auch ein leichtes Spiel. Ich werde diese Gruppe auf jeden Fall im Auge behalten. Sie haben zumindest eine größere Audienz verdient.

 

Cassidy ParisGrößer zumindest als das australische Girlie Cassidy Paris, die mitsamt Vater am Bass im Line-Up, die nächste Show bestritt. Die jüngste Künstlerin beim Label Frontiers-Records unter Vertrag, ist gerade mal zweiundzwanzig Sommer jung und spezialisiert sich auf leichten Pop-Rock mit dem eben erwähnten Girlie-Charme. Dieser Gesang der Lady von Down Under kann aber kein Wässerchen trüben. Da bleibt nichts hängen, da kracht nichts aus dem Busch. Easy Listening ohne Innovation und dem üblichen Live-Rausch. Alles fliegt belanglos an mir bei und ich konnte mich gerade so eben noch für die Cover-Version „I Hate Myself For Loving You“ (im Original von Joan Jett) begeistern und das obschon ich kaum nachgespielte Lieder ausstehen kann. Das soll schon was heißen, haha. Cassidy selber hatte aber einen Heidenspaß und ihre Begleitmusiker lieferten auf jeden Fall solide ab.

 

harem scaremDie Canucks Harem Scarem haben so viele Hits, dass ich gar nicht genug bekommen konnte. Bereits bei den ersten Tönen der Formation war ich im siebten Himmel. Das gilt wahrscheinlich auch für alle anderen Anwesenden. Meine Freundin, die sowieso immer auf Konzerten tanzt, gab gleich noch mehr Gas, haha. Fronter Harry Hess war trotz grippalen Infekts bei bester Stimme und Laune. Dafür hakte es anfänglich etwas an Action. Sein Partner in Crime und völlig unterschätzter Gitarrist Pete Lesperence zockte sich mit viel Spielfreude die Finger wund und war mehr als aktiv auf der Bühne unterwegs. Die Meute ließ die Sau raus und war mit jedem Text vertraut. Der Sound war recht fette, aber es kamen bei den Chören zusätzliche Stimmen vom Band. Isso! Jeder aus der Gruppe durfte mal den Gesang übernehmen, was Harry natürlich ziemlich entlastete. Als Basser Mike Vassos „Summer Of 69“ von Bryan Adams anstimmte, gab es im Publikum kein Halten mehr. Der Track „The Death Of Me“ wurde dann mit Gast-Vocals von Paris Cassidy absolviert. Das zeigte deutlich, dass das Girl deutlich härter unterwegs sein müsste. Wir sehen uns wieder.

 



Autor: Steve Burdelak - Pics: Steve Burdelak