OMEGA - KISSTADION ´79 - LIVE


Label:PETITA
Jahr:1979
Running Time:75:07
Kategorie: Classics
 

Neulich habe ich mein erstes Space Rock-Konzert erlebt. Jetzt wird es also Zeit für mein erstes Space Rock-Review. Ich hatte da bisher nur Hawkwind und die ersten beiden UFO-Alben auf dem Schirm. Wenn man das Genre googelt, fallen aber auch Bandnamen wie Pink Floyd (die Frühphase mit Syd Barrett), Tangerine Dream, Eloy, Nektar und Omega. So schlecht, wie ich dachte, bin ich also gar nicht sortiert, habe ich doch zumindest die Werke bis 1988 im Regelfall auf Vinyl komplett. Den Tod des Omega-Sängers János Kobor hatten wir 2021 auf unserer News-Seite gepostet. Ansonsten findet die ungarische Kult-Band bei uns bislang keine Erwähnung. Das muss sich natürlich ändern! Schließlich sind sie bis heute die international erfolgreichste ungarische Band überhaupt. Gegründet wurden Omega als Schüler-Band bereits 1962. In ihrer letzten Besetzung spielten sie sensationellerweise von 1971 bis 2020 ununterbrochen zusammen! Wahnsinn! Musikalisch war man eine Art musikalisches Chamäleon.

Man begann in den 1960er Jahren mit Beatmusik, veränderte den Stil aber über Hard Rock, Progressive Rock und Psychedelic-/Space Rock in den Siebzigern bis hin zu Electro Pop und New Wave in den Achtzigern. Ihre beste Phase hatten sie zwischen 1975 und 1979. In dieser Zeit entstanden ihre Studio-Alben „Idörabló (Space Robber)“, „Csillagog Újtán (Sky Rover)“ und „Gammapolis“ sowie die Live-Doppel-LP „Kisstadion ´79“, die lediglich Songs der drei letztgenannten Alben enthielt und das Ende ihrer Progressive Rock-Phase einläutete. Die Produktion ist recht roh für eine Mainstream-Band, dafür ist der Sound aber angenehm authentisch. Man bekommt nämlich tatsächlich fast den Eindruck, dass man beim lauten Hören des Doppel-Albums mitten im Stadion steht. Das Kisstadion („kleines Stadion“) ist eigentlich eine Eishockey-Spielstätte, die 15.000 Zuschauer fasst. Mit Stehplätzen im Innenraum können dort 16.800 Fans die Konzerte besuchen.

Dementsprechend wird die Atmosphäre hier auch gekonnt ins heimische Wohnzimmer übertragen. Spielerisch ist hier alles astrein. Alle Songs werden in beängstigender Perfektion runtergespielt, die dem sauberen Einspielen im Studio in nichts nachsteht. Neben harten Gitarren, ellenlangen Soli, coolen Gitarren- und Hammond-Duellen im Stil von Deep Purple und Uriah Heep und arschtight gespielten progressiven Spielereien gibt es auch spacige Passagen, die geradezu hypnotisch wirken. Und dafür wird die Band auch richtig gefeiert! Ausnahmslos jede Textzeile wird vom Publikum fanatisch mitgesungen. Das ist wahre Gänsehaut-Atmosphäre. Das gesamte Schaffen von Omega ist sehr umfangreich und kaum zu komplettieren. Wem eine grobe Übersicht über ihre beste Phase reicht, der sollte sich diese Doppel-LP ins heimische Regal stellen!

Seite 1:
Sze-Vostok (Wostok) (6:24)
Gammapolis 1 (5:44)
Nem Tudom A Neved (Help To Find Me)
(8:23)

Seite 2:
Léna (Russian Winter) (4:51)
Start (Start) (6:37)
Idörabló (Time Robber) (2:41)
Éjféli Koncert (Late Night Show) (3:48)

Seite 3:
Ezüst Esö (Silver Rain) (5:10)
Csillagog Újtán (High On The Starway) (12:23)

Seite 4:
Örültek Órája (Rush Hour) (6:18)
Metamorfózis II. (Metamorphosis II) (3:01)
Finale (Final) (4:59)
Metamorfózis I. (Metamorphosis I) (5:01)

Line-Up:
János Kóbor – Lead Vocals
György Molnár – Acoustic & Electric Guitars
László Benkö – Keyboards
Tamás Mihály - Bass
Ferenc Debreceni – Drums

Additional Musicians:
Egon Póka – Bass
János Szénich – Guitars
József Törös - Guitars

 

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller


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