Tja, nach der Ernüchterung des aktuellen Albums von Yes geht es mit den US-Amerikanern Extreme , die den Gitarrengott Nuno Bettencourt in ihren Reihen wissen, weiter. Eigentlich war ich schon mit dem dritten Release „III Sides To Every Story“ (1992), nicht mehr der größte Fan von Sänger Gary Cherone und seinen Boys. Obwohl das Werk noch ordentlich in den Charts gefeiert wurde, war es mir schon zu 90er und ließ die großen Hits wie „More Than Words“, „Hole Hearted“, „Decadence Dance“ und „Get The Funk Out“, missen. Mit dem Vorgänger „Saudades De Rock“ (2008) schoss man dann endgültig den Vogel ab. Nun ist der sechste Longplayer in aller Munde und meine Kollegen ergötzen sich in Lobhudeleien.

Keine Ahnung, was die Recken seit der Reunion vor circa fünfzehn Jahren, abgesehen von der Corona-Phase, getrieben haben, aber ich hätte wirklich prächtigere Songs erwartet. Die Vorab-Single „Rise“ war schon etwas holprig. Der Song funktioniert eher mit der exquisiten Gitarrenleistung. Und somit ist es Nuno der mit seinem Facettenreichtum das Album belebt. Das macht sich auf jeden Fall auf der vierten Seite des Vinyls bemerkbar, wo man mit der Fusion Cherone/Bettencourt im Song „X-Out“ brilliert. Auch der Sommerhit „Beautiful Girls“ (mit einem Touch von The Police) hat durchaus seine Momente und sorgt für Spaß.

Nach Hause begleitet uns die Ballade „Here´s To The Losers“. Diese drei Nummern bilden für mich das Herz von „Six“. Moderne Sachen wie „Thicker Than Blood“ und der Filler „Banshee“, können mir gestohlen bleiben. Da mundet mir eher das liebliche Stück „Hurricane“ oder der melodische Track „Other Side Of The Rainbow“, auf dem Gary seine Vorliebe für Freddy Mercury in der Bridge in Szene setzt. „Small Town Beautiful“, die dritte Ballade im Bunde rundet alles ab. Wie dem auch sei, man sollte diese Veröffentlichung nicht zwischen Tür und Angel hören.

Es gibt durchaus Sachen zu entdecken und ein Quantensprung seit dem letzten Release ist dieses Produkt allemal. An alte Glanztaten kommt man wirklich nicht ran. Wirklich übertroffen hat man sich aller

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

zurück zur Übersicht