Ebony Archways aus Graz in Österreich wurden bereits 1999 gegründet. Laut eigenen Angaben spielen sie schlicht Metal. Ein bisschen verwundert bin ich darüber schon, erinnern mich die ersten Klänge ihres nunmehr fünften Albums „Taurus“ doch eher an Alternative Rock aus den Neunzigern. Der melodische, kratzige Gesang erinnert mich dabei an Bands wie Nirvana, Social Distortion oder – komischerweise – auch an die Stoner Rock-Phase der Niederländer Celestial Season. Sie spielen angenehm rockend, meistens im Midtempo, benutzen aber auch mal Doublebass und treiben munter nach vorne los. Beim zweiten Track „Writhe In Misery“ überraschen sie sogar mit schnellem Geknüppel. Dies bleibt jedoch eine Ausnahme und wird lediglich bei „Lavender“ noch einmal ähnlich wiederholt. Es geht mit „The Storm Within“ melancholisch, balladesk und getragen weiter. „When I Descend“ wird dagegen wieder mit einem geilen, groovigen Riff eröffnet und gefällt mir mit seinen thrashigen Midtempo-Riffs am besten. Das anderthalbminütige Outro „Libra“ am Schluss entlässt den Hörer mit schönen, akustischen Gitarrenklängen.

Die Musik von Ebony Archways ist durch ihre Eingängigkeit angenehm zu hören, ohne auf Dauer wirklich mitzureißen. Das macht aber nichts. Sie punkten mit Eingängigkeit, glänzen mit Spielfreude, haben schöne Leadgitarren, einen sehr natürlichen und sauberen Schlagzeug-Sound und legen einfach ein solides Album mit guter Produktion hin, welches sowohl als Digipack-CD als auch auf Vinyl erhältlich ist. Eine bestimmte Schublade gibt es für die Band nicht, und das ist etwas, was heute viele Bands nicht mehr können. Wer handgemachte, ehrliche Rockmusik und auch ein bisschen Grunge mag, dem werden Ebony Archways sicherlich gefallen.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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