Wenn ich an Death Metal aus Kolumbien denke, dann fällt mir in erster Linie Masacre und Parabellum ein, und danach kommt lange nichts. Sol De Sangre kommen ebenfalls aus Kolumbien und spielen ebenfalls Death Metal. Das zweiminütige Akustik-Intro ist wunderschön und lässt noch lange nicht erahnen, was danach auf uns zukommt; schneller, schwedisch anmutender Death Metal der alten Schule nämlich. Sie klingen im Prinzip wie Dismember, alte Entombed, Grave und Konsorten, der Gesang klingt aber noch viel angepisster, was vermutlich aber auch an den komplett spanischen Texten und dem gerollten „r“ liegt. Sol De Sangre klingen richtig wütend. Das Tempo ist rasend schnell. Dennoch haben sie, zum Beispiel beim Anfang von „Ratas“, auch mal schleppende Anfänge und dezente Gitarrenmelodien, die an Bolt Thrower erinnern. Hier geht´s auf jeden Fall richtig ab! Ich bin etwas überrascht, dass das hier richtig gut gespielt ist und sich nicht um typisches, untightes, südamerikanisches Gerumpel handelt. Passend dazu gibt es auch eine fette und blitzsaubere Produktion, die von keinem Geringeren als Tomas Skogsberg (At The Gates, Entombed, Amorphis, Desultory, Dismember und so weiter) stammt, der im heimischen Sunlight Studio in Stockholm den passenden Sound gezimmert hat. Südamerika Death Metal mal im nordeuropäischen Style, dennoch authentisch und sehr geil gemacht. Vor der großen Konkurrenz müssen sich die Kolumbianer sicherlich nicht verstecken! Fans von Neunziger Jahre Todesblei können hier jedenfalls bedenkenlos zuschlagen!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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