DEVOURMENT - OBSCENE MAJESTY


Label:RELAPSE
Jahr:2019
Running Time:47:07
Kategorie: Neuerscheinung
 

Es gibt Bands, da weiß man einfach, woran man ist. Meistens denkt man da an Bands wie Motörhead oder AC/DC. Zu dieser Spezies gehören im Grindcore-/Brutal Death Metal-Bereich aber auf jeden Fall die Amerikaner Devourment, die jetzt schon – mit Unterbrechungen – seit 1995 aktiv sind. Bei „Obscene Majesty“ handelt es sich um ihr sechstes Album. Und das klingt genauso wie alle anderen Alben von ihnen auch. Die zehn Songs enthalten alles, wofür die Band immer stand: Wahnwitzig schnell, arschtight und scheißbrutal, aber immer in beängstigender technischer Perfektion, rollt der Panzer unaufhaltsam auf sein Ziel zu. Aber sie können auch Taktwechsel. Mal rollt die Doublebass, mal gibt es groovige Slam-Passagen. Über allem thront der bis zur Unkenntlichkeit in die Tiefe verzerrte Grunzgesang, der jedes Wort unverständlich macht. Klingt aber geil! Oft gibt es ja – gerade bei Grindcore-Bands – auch heisere Schreie oder diese ominösen „Pig Screams“, die das Ganze für mich unhörbar machen. Dies ist hier jedoch nicht der Fall! Dies ist ein Brutal Death-Album, das auch traditionellen Todesmetallern durchaus gefallen sollte. Die Blastbeats klingen viel natürlicher als noch auf ihren Frühwerken. Und das zwischendurch „gedrosselte“ Tempo steht den Songs ganz gut zu Gesicht, denn es drückt den Hörer immer noch förmlich an die Wand. Aber selbst wenn Devourment es auch mal etwas schleppender angehen lassen: Sie haben nie etwas von ihrer Brutalität und Kompromisslosigkeit eingebüßt. Besonders hervorheben sollte man auch die tolle Produktion, denn obwohl alles megafett aus den Boxen knallt, klingt hier nichts steril, und man kann tatschlich alle Einzelheiten der Musik super heraushören. Abgefahren! Das ist bei Bands dieser extremen Stilrichtung leider nur sehr selten der Fall. Brutal Death Metal-Fan werde ich zwar in diesem Leben wohl nicht mehr werden, aber das neue Devourment-Album macht tatsächlich richtig Bock; vor allem bei schlechter Laune nach der Arbeit!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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