JUGULATOR - AD EXITIUM


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2019
Running Time:43:29
Kategorie: Neuerscheinung
 

Der Bandname ist etwas irreführend, handelt es sich bei „Jugulator“ immerhin um eines der unbeliebtesten Judas Priest-Alben überhaupt. Moderne Klänge gibt es hier jedoch nicht zu vernehmen. Jugulator aus dem für Metal exotischen Algerien sind eine Thrash Metal-Band mit dezenten Power Metal-Einflüssen, die seit 2014 aktiv ist und nach fünf Jahren endlich ihr Debüt raushaut. Und das kann sich wahrlich hören lassen!  Zwar sind hier nur sieben Tracks enthalten, diese sind aber alle zwischen fünf und sieben Minuten lang. Das Tempo ist meistens treibend hoch. Meistens fühle ich mich an Sacred Reich erinnert, bei manchen hymnischen Refrains aber auch an Iced Earth. Der Opener „Ghost“ beginnt doomig und enthält cleane Gitarren, dann stampfen Jugulator im Midtempo weiter. Vor allem hier erinnern sie mich an Sacred Reich. Mit „Arabic Nightmare“ folgt ein geiler Headbanger mit Doublebass, der mit tightem Geknüppel weiter geht. „Wrong“ ist zunächst wieder schleppend, drückt aber dabei ordentlich. Bei „Hellgeria“ (offensichtlich eine provokante Anspielung auf ihr Heimatland) wird hin und wieder auch ein bisschen geblastet. „Evil Is Back“ beginnt mit einem ruhigen Akustik-Intro und steigert sich dann langsam. Hier kommen vermehrt wieder hymnische Iced Earth-Einflüsse zum Vorschein. Der Titeltrack beginnt spannend mit einigen Breaks, bevor es richtig losgeht. Auch hier ist der Gesang sehr melodisch ausgerichtet. Mit „Cemetery Of Memories“ findet dieses tolle Album einen guten Abschluss, indem noch einmal die treibende Thrash-Granate ausgepackt wird. Die Gesangslinien erinnern mich etwas an „Battery“ oder „Damage Inc.“ von Metallica, was sicherlich kein Zufall ist. Aber der Refrain ist wieder eher Iced Earth-mäßig und kommt mit geilen Backing Vocals daher. Im Mittelteil gibt es ein wildes, anscheinend niemals enden wollendes Gitarrensolo. Die Spielfreude ist groß, das Zusammenspiel tight und die Produktion sauber und druckvoll. Von modernen Einflüssen ist hier nichts zu erkennen. Jugulator klingen durch und durch traditionell, dabei aber nie wie billiger Retrokram, sondern frisch und unverbraucht. Ich hätte niemals erwartet, dass so ein geiles Album aus Algerien kommt! „Ad Exitum“ dürfte in Deutschland nur schwer erhältlich sein, da Jugulator auch keine Bandcamp-Seite haben, aber Einsacken bei Sichtung lohnt sich auf alle Fälle!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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