Anguish ist eher ein Band-Projekt. Bandmitglieder aus Dälek, Faust und Fire! Orchestra verschmelzen. Krautrock Urgestein Hans Joachim Irmler (Faust), Synthesizers, Vocals, trifft auf Will Brooks (Dälek), Vocals, Sampler, Eventide/Elektron Effekt Pedals, Mats Gustafson, Tenor Saxophone, Live Electronics, Mike Mare, Guitar, Electronics, Synthesizer und Andreas Werliin, Drums, Percussion. Es ist das Rare Noise Records Debüt-album. Die schier unglaubliche Dichte der Sounds, lässt niemals zu, sich sicher zu sein, wer, was, gerade spielt. Krautrock à la Faust der ersten Tage, Free Jazz Passagen, die an Frank Wright erinnern lassen, Hip Hop, ganz schräg. Sprach und Growl Gesang. Luftig anmutende Gesangspassagen. Elektronik an allen Ecken und Kanten. Vollkommen frei und losgelöst, dann wieder stimmig, rhythmisch. Jeder Moment, kommt unvorbereitet. Aber es ist das totale Zusammenspiel. Man spürt, ja ich möchte fast sagen, die Telepathie der Musiker untereinander. Wohlgeordneter Surrealismus in jeder Klangzeile. Weit weg von allem, was den „normalen“ Hörgewohnheiten entspricht. Flächendeckendes Bombardement der Sounds. Vom Himmel in die Hölle und zurück und dabei ein Wohlgefühl aller erster Güte. Gekonnt. Filigran. Spektakulär. Fesselnd und gut. Was will man mehr. Dynamik, die jeder beim Hören von Musik, immer verspüren sollte, ist auf diesem Album fraglos immer vorhanden. Jeder, der den Mut besitzt, sich auch auf etwas neues, ungewohntes, im Bereich Musik einzulassen, sollte zugreifen. Eine Wundertüte, ganz spezieller Sounds.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Reiner Langer

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