ECHOES OF THE MOON - ENTROPY


Label:AVANTGARDE
Jahr:2016
Running Time:72:01
Kategorie: Neuerscheinung
 

So wie die Scheibe sich monströs aufbaut, darf man schon sehr früh mit einem Monumentalwerk rechnen. Mal sehen, ob es das auch wird. Wer zu der Gruppe gehört, die das Mitte letzten Jahres in Eigenproduktion veröffentlichte Album noch nicht kennt, wird auf die Antwort der Frage noch etwas warten müssen. Die Running Times der acht ineinander übergehenden Songs sprechen schon mal eine klare Sprache, denn die bewegen sich zwischen fünf und vierzehn Minuten („The Towers Of Babel“ ist eine Viertelstunde ergreifendes Hörvergnügen für die Großen). Tatsächlich schleppt sich hier eine schwarzmetallische Klangmasse voran, die vordergründig betrachtet in ihrem Volumen variiert. In sie hinabgetaucht, lassen sich viele Details erkennen. Das können mal Glockenschläge sein oder einzelne Bongos, aber auch wabernde Psychedelic aus der sonst nicht relevanten Retroschublade. Das ganz weit aus dem Back kommende Geschrei gehört ebenfalls dazu, denn vordergründig geht komplett anders. Richtig cool kommen die dunkeln Soli, die immer wieder aus der Soundmasse herausstechen. Es geht auch eine deutliche Empfehlung an die Freunde des Dooms, denn tempomäßig wird mit den sich aufbauenden Klangbergen maximal Midtempo erreicht. Immer wenn man glaubt, die Spitze eines Bergers erreicht zu haben, wird man lavaartig mitgerissen und die Ohren bekommen noch ein Pfund mehr Volumen. Der Alleinherrscher hinter dem Namen Echoes Of The Moon nennt sich Brock, kommt aus Indiana und sieht sich für alles alleinig verantwortlich. Sein Zweitling „Entropy“ ist nicht nur ein Monumentalwerk geworden, sondern auch ein ziemlich emotional aufwühlendes.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


zurück zur Übersicht