Von 2009 bis 2013 war die russische Black Metal-Band Nocturne aktiv, veröffentlichte in dieser Zeit aber nur das Demo „Ouroboros“, kurz bevor es zur Umbenennung in Ars Nocturna kam. Nicht nur der Name ist nun anders, sondern auch die musikalische Ausrichtung, denn heute spielen die Russen Melodic Death- / Black Metal. Auf dem nunmehr zweiten Album dieser Combo befinden sich acht Songs, die musikalisch – ganz grob gesehen – irgendwo zwischen Rotting Christ und Behemoth liegen. Sie haben nämlich sowohl die Atmosphäre und die Melodieführung der Griechen, als auch die Brachialität und technische Versiertheit der Polen in ihrer Musik. Die Mucke ist düster und melancholisch. Der heisere Gesang erinnert auch ein bisschen an Moonspell. Es gibt also auch einen leichten Gothic-Touch, vor allem, was die Leadgitarren und die seichten Keyboards im Hintergrund betrifft. Dennoch brauen Ars Nocturna ihr eigenes Süppchen, denn obwohl einem alles seltsam vertraut vorkommt, klingen sie niemals wie eine stumpfe Kopie ihrer Vorbilder. Neben der guten Musik, die ohne Lückenfüller auskommt, gefällt auch die glasklare, transparente Produktion. Die kurze Spielzeit von nur fünfunddreißig Minuten werte ich hier ebenfalls als positiv, da „Nyarlathotep“ so genau auf den Punkt kommt und von Anfang bis Ende interessant bleibt.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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