Im Zuge der Wiederveröffentlichungen von Edge Of Sanity fehlte eigentlich nur noch ihr Meisterwerk „Crimson“ aus dem Jahr 1996. Bis jetzt! Ich war damals schon von dem Opus fasziniert. Schließlich war es Mitte der Neunziger noch außergewöhnlich, dass man nur einen Song mit vierzig Minuten Spielzeit vorgesetzt bekommt; noch dazu von einer Death Metal-Band! Der Monster-Track beginnt als Doom-/Death Metal-Dampfwalze mit schleppenden Riffs und trägen Rhythmen.

Doch hier wird im weiteren Verlauf alles andere ausgepackt: cleane Passagen, schöne Gitarrenmelodien, verträumte, psychedelische Passagen, Flamenco-Gitarren, Percussions, ein paar progressive Spielereien und krumme Takte zwischendurch, Pianoklänge, majestätischer Klargesang... Sucht Euch was aus! Alles ist vorhanden! Aber es gibt natürlich auch die bekannten Zutaten wie Blastbeats und wütenden Growlgesang.

Krass finde ich - auch heute noch – dass Edge Of Sanity nicht nur viele (und scheinbar nicht immer zusammenpassende) Elemente so harmonisch gekreuzt haben, dass alles trotzdem einen Sinn ergibt! „Crimson“ hat nichts von seinem alten Charme verloren. Ganz im Gegenteil: Das Album klingt immer noch zeitlos und genial. Die Produktion war damals schon toll. Jetzt wurde alles auf CD 1 noch einmal remastert. Für CD 2 wurde der ganze Silberling noch einmal remixt. Wie schon bei den vorherigen Edge Of Sanity-Neuauflagen höre ich da aber keine Unterschiede heraus.

Egal, die Veröffentlichung kann man trotzdem auch so zweimal hintereinander hören. Wie immer gibt es eine Doppel-CD, aber nur eine Einzel-LP, und diese wiederum in drei verschiedenen Farben. Ich würde in diesem Fall aber tatsächlich die CD-Variante empfehlen, dass das Vierzig-Minuten-Epos bei der LP in der Mitte abgeschnitten ist. Da ich das Album seit der Erstveröffentlichung kenne, würde mich das hier stören. Aber was soll´s... Müsst ihr selber wissen! Wer die Rundlinge noch nicht hat, sollte sich die Chance jetzt nicht entgehen lassen! 

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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