ARKONA - YAV

Label: | NAPALM |
Jahr: | 2014 |
Running Time: | 67:52 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Manche Dinge sind echt komisch, zum Beispiel, dass es vier Bands gibt, die Arkona heißen und alle aus Osteutropa kommen. Bis auf die rockigen Tschechen sind alle im Black- und Pagan Metal-Bereich angesiedelt, zwei davon benutzen kyrillische Schriftzeichen und kommen aus Russland. Und um eine davon geht es hier. Diese Arkona, die zu allem Überfluss und zu unser aller Verwirrung genau wie ihre gleichnamigen Landsleute auch aus Moskau kommen (!), sind seit 2002 am Start und nannten sich Hypperborea, allerdings auch in Kyrillisch geschrieben. Nach einem Demo im Gründungsjahr folgten bis heute noch sieben Alben mit Texten über Heidentum, Slawische Folklore, Legenden und Mythologie in der Landessprache. Drei der fünf Leute sind noch von Anfang an dabei und spielen zeitgleich noch bei den Ambient Black Metallern Nargathrond, mit denen sie drei Alben gemacht haben. Gitarrist und Background-Sänger Sergej “Lazar” Atrashkevich spielt zudem auch bei den Black Metallern Der Gerwelt, von denen ich noch das zweite Demotape “Revelation” aus dem Jahr 1999 original in meiner Sammlung stehen habe. Aber nun endlich zu Arkona: Ich bin etwas überrascht, dass sie nicht mehr ganz so pompös sind wie früher. Zwar finden die folkigen Instrumente wie Percussion, Tamburin, Akustikgitarren, Balalaika, Harfen, Flöten, Dudelsäcke usw. immer noch ihren Weg in die Songs, aber man hat das Gefühl, dass sie dieses Mal andere Schwerpunkte setzen und der Devise “Manchmal ist weniger mehr” folgen. Das mag alte Fans, die auf diesen ganzen Polka Metal stehen, enttäuschen. Black Metaller werden dies aber wohl begrüßen, denn Arkona klingen 2014 sehr viel erdiger, ehrlicher und authentischer als zuvor, ohne jedoch ihre Wurzeln zu verleugnen, oder den alten Fans das Gefühl zu geben, eine komplett andere Band zu sein. Besonders positiv ist dieses Mal der Gesang von Frontfrau Masha ausgefallen, denn sie versteift sich nicht mehr nur auf Growls, sondern singt auch melodisch, klar und vielseitig. Ich bin positiv überrascht!
Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller