SickNest kommen aus dem polnischen Kattowitz und spielen – nach eigenen Angaben – Progressive Metal. Wer jetzt aber an Dream Theater, schöne Melodien, seichte Pianoklänge und vertrackte Rhythmen denkt, ist hier völlig auf dem Holzweg. Die 2012 gegründete Band kommt auf ihrem nunmehr zweiten Album sehr düster und atmosphärisch daher. Sie sind brutal, aber auch pompös. Ich muss an Dimmu Borgir, Behemoth, Emperor, Carach Angren, Septicflesh oder auch Fleshgod Apocalypse denken. Es gibt sägende Riffs, Blastbeats, orchestrale Bombast-Sounds, Chöre und jede Menge andere Einflüsse. Es nimmt fast die Ausmaße eines apokalyptischen Soundtracks an. Das Schlagzeug ist hörbar getriggert, stört aber in diesem Fall nicht, weil dadurch alles gut raushörbar ist und nicht in einem bloßen Sound-Brei endet. Die Produktion ist fett und modern, aber nicht leblos und steril. So haben SickNest hier vieles richtig gemacht: Sie pendeln gekonnt zwischen Tradition und Moderne, zwischen Brutalität und Epik, zwischen Verspieltheit und Eingängigkeit, ohne dass es für den Hörer zu anstrengend wird. Und das ist bei solcher Art von Musik schon eine gewisse Kunst.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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