So ganz verstehe ich den Hype um Cirith Ungol ja, ehrlich gesagt, nicht. Zwar gefallen mir die Alben Nummer Drei („One Foot In Hell“, 1986) und Vier („Paradise Lost“, 1991) wirklich sehr, sehr gut. Mit ihren ersten beiden Alben („Frost And Fire“, 1981, und „King Of The Dead“, 1984) habe ich aber immer noch so meine Probleme. Das liegt vor allem am kauzigen, sehr an Pumuckl erinnernden Gesang von Frontröhre Tim Baker, der erst ab dem dritten Album richtig ausgereift war. Über die Jahre hinweg wurden Cirith Ungol immer mehr eine Kult-Band. Im letzten Jahr spielten sie auf einmal zahlreiche Festivals, auch in Deutschland, unter anderem auf dem Keep It True. 2015 haben sich die Heavy-/Doom-/Epic Metaller wieder zusammengerauft. Jetzt gibt es auch endlich mal ein neues musikalisches Lebenszeichen der Band. Den Track „Witch´s Game“ gab es zunächst nur digital bei Bandcamp. Nun gibt es für die Sammlerherzen auch eine kultige 12“ EP in schwarzem und farbigem Vinyl sowie als schönes Picture Disc. Und was für ein Monster von einem Track ist das bitteschön? Ich bin ohne große Erwartungen herangegangen und bin echt geflasht! Der Titeltrack dauert achteinhalb Minuten und beinhaltet restlos alles, wofür Epic Metal steht! Er beginnt mit cleanen Gitarren, es folgt ein stampfendes Doom-Riff mit dezenten Twin leads. Dann tönt der irre Gesang los! Wahnsinn! Nach dem Solo im Mittelteil wird es nochmal treibend als Steigerung, bevor man zu trägem Tempo und harmonischem Gitarrensolo zurückkehrt. Auf der B-Seite gibt es dann eine räudiger produzierte Live-Version des Band-Klassikers „Doomed Planet“ von ihrem dritten Album „One Foot In Hell“, wo der Gesang tatsächlich genauso klingt wie auf Platte. Hammergeil! Wollen wir hoffen, dass Cirith Ungol uns noch eine Weile erhalten bleiben und ihr Pulver für ein mögliches neues Album jetzt nicht schon im Titeltrack verpulvert haben!

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller

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