GLEN MATLOCK & THE PHILISTINES - BORN RUNNING

Label: | FLOATING WORLD |
Jahr: | 2010 |
Running Time: | 45:54 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Bereits 1977 flog der damalige Basser bei seiner Band, den Sex Pistols raus. Genau, nachdem Hits wie "Anarchy In The U.K." und "God Save The Queen" von ihm verfasst wurden. So konnte sich Sid Vicious auf seine Lorbeeren ausruhen. Der Rocker gründete seine eigene Truppe, die heute unter anderem aus Gitarrist Steve New (Public Image Ltd, Iggy Pop) und Drummer Javier Weyler (Stereophonics) besteht. Im Alter von vierundfünfzig Jahren will der gute Mann uns noch mal zeigen wie handgemachter, melodischer Rock funktioniert. Anfangs, mit den ersten drei Songs, "Born Running (Titeltrack), "Get What We Get" und "T.R.O.U.B.L.E." hatte ich die Befürchtung, dass das anvisierte Ziel in die Hose geht. Zu trocken und stumpf wirkten die Tracks auf mein Gemüt. Alle drei klingen recht bieder und weigern sich im Refrain zu explodieren. Das liegt selbstredend an den Vocals des Meisters, der sich irgendwo zwischen Mark Knopfler von Dire Straits und Jimmy Pop Ali von der Bloodhound Gang einpendelt. Mit "Nowheresville" wird der Barde wach und schickt ein peppigeres Gemisch ins Rennen. Da kracht mal Huey Lewis durchs Gebüsch oder an anderer Stelle, auf "Timebomb", der gängigsten Nummer, der englisch klingende Udo Lindenberg. Ihr glaubt es nicht. Dann hört mal rein. Von der ehemals aufmüpfigen Punk-Zeit ist zwar nicht mehr viel zu spüren, was aber nicht heißen soll, dass der Mann nicht rocken kann. Ganz im Gegenteil. Bei seinen besten Momenten entdecke ich immer wieder den Drang wie Bruce Springsteen klingen zu wollen. Allerdings ist das keine Klon-Story sondern lediglich gesunder Einfluss. Auch wenn die ganz großen Würfe fehlen. "Born Running" ist deutlich "Fleisch" anstatt "Fisch" und bei "Something Tells Me", einem der besten der zwölf Tracks, kristallisiert sich ein Song aus der Menge, den der "Boss" (gemeint ist Springsteen) gerne selbst komponiert hätte. Produziert wurde der Silberling von Jim Lowe (Foo Fighters, Manic Street Preachers). Fett!
Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak