THE PRETTY THINGS - SAVAGE EYE


Label:REPERTOIRE
Jahr:2015/1976
Running Time:59:27
Kategorie: Re-Release
 

Vom letzten Promotionschub ist das die letzte Scheibe der Briten The Pretty Things, da landet bereits das nächste Werk aus der Post auf meinen Teller. Aber dazu in ein paar Tagen. Kümmern wir uns zuerst um diesen Re-Release aus dem Jahr 1976. Das achte Werk der Briten ist mit seinem spritzigen Hard Rock das beste Album der Band. Wer mit welchem Sound hier oder da zuerst ankam, ist mir erstmal egal. Fakt ist, das hier musikalisch einige meiner Favoriten vertreten sind. Der Opener „Under The Volcano“ ist eine Mischung aus Led Zeppelin und frühen Rush. Ganz klar einer der wichtigsten Tracks von „Savage Eye“. Geschmackvoll mit Überlänge bedacht, weist er den Weg auf was den Hörer noch bevorsteht. Es wurde aufwendig produziert, mit Hinblick auf den amerikanischen Markt komponiert und die Linie des Vorgängers „Silk Torpedo“ konsequent ausgearbeitet und weiterentwickelt. Es ist aber auch das letzte Werk, bevor Sänger Phil May das sinkende Schiff verließ und die Formation einige Jahre auf Eis lag. Vielleicht betrachteten deshalb viele Fans dieses Opus als das schlechteste der Band. So verschieden können Geschmäcker sein. Aber ich bin in dieser Zeit zur Musik gekommen und mag genau diese Ausrichtung zwischen AOR, Glam und 70er-Jahre Sound. Wenn es bluesiger und balladesker wird, erfährt man Parallelen zu The Eagles. Es gibt Anflüge von Queen, David Bowie, Supertramp, REO Speedwagon, Paul McCartney (It Isn`t Rock `n` Roll) und vielen mehr. Wie bei einer waschechten Wiederveröffentlichung aus dem Hause Repertoire Records bekommen wir im Booklet Liner Notes vom Manager Mark St. John, ein schönes Digi-Klapp Cover und sechs Bonus-Tracks. Der erste Song „Tonight“ ist eher sehr Pop-British…irgendwo zwischen Showaddywaddy und The Bay City Rollers. Die Demo „Love Me A Little“ ertönt eher wie ein schlechter Beitrag von Elton John. Und die dritte Rarität „Dance All Night“ ist eher ein schlechter Ausritt zwischen T. Rex und Meatloaf (Chöre a la Jim Steinman). Die restlichen Lieder sind Variant-Versionen von den eigentlichen Tracks des Albums.

 

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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