Fünf Jahre nach dem selbstbetitelten Debüt hauen Auro aus Bayern ihr zweites Album auf CD und Vinyl raus. Sie spielen rohen Black Metal der alten skandinavischen Schule, allerdings mit deutschen Texten. Die Musik enthüllt wilde Raserei, Wut, Hass und Kälte. Sieben Stücke sind hier – von Intro und Outro umhüllt – zu finden. Furiose, frostige Riffs bestimmen das Geschehen, die zwar auch Melodien enthalten, diese sind aber sehr dezent und völlig kitschfrei. Die Produktion ist dünn und relativ basslos, um die klirrende Kälte adäquat zu unterstreichen. Trotz ihrer Räudigleit bauen Auro aber auch eine düstere Atmosphäre auf. Im Hintergrund ertönt immer mal qualvoller Klargesang, aber auch Keyboards.

Letztere sind aber nicht sonderlich dominant, sodass die schnellen Gitarren deutlich mehr Platz haben, sich zu entfalten. Die alte norwegische Schule (Tsjuder, Gorgoroth, Taake, 1349, Urgehal, …) ist nicht zu überhören. Und auch die deutschen Texte treten nicht als störend in Erscheinung. Es handelt sich bei „Im Schatten Der Bastion“ um ein gutklassiges Black Metal-Album, das zwar nicht sonderlich innovativ ist, aber immer zeitlos klingt und sehr wohl funktioniert. Ende der Neunziger und um die Jahrtausendwende erschienen sehr viele solcher Alben im Underground, in letzter Zeit dagegen weniger. Umso mehr freue ich mich über diese Langrille, die mit fünfunddreißig Minuten Spielzeit auch schön kompakt gehalten ist!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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