BA´AL - THE FINE LINE BETWEEN HEAVEN AND HERE


Label:ROAD TO MASOCHIST
Jahr:2025
Running Time:62:09
Kategorie: Neuerscheinung
 

Ba´al ist ein sehr beliebter Bandname in allen möglichen Schreibweisen. Da kann man schon durcheinander kommen, vor allem im Black Metal-Bereich. Hier geht es aber um eine mir gänzlich unbekannte Formation aus England, die eine Mischung aus Black-, Sludge- und Post-Metal spielt. Gegründet haben sie sich 2016. Neben zwei Singles und drei EPs brachte man es noch auf zwei reguläre Alben. Das neue Werk enthält zwar nur sechs Songs, kommt aber locker auf über eine Stunde Spielzeit. Das liegt daran, dass die Stücke alle zwischen acht und dreizehn Minuten lang sind. Sie haben simple, aber effektive Riffs und dezente, verträumte Gitarrenmelodien im bewährten Paradise Lost-Stil (mit denen man ansonsten aber nichts gemeinsam hat). Dennoch merkt man, dass sie spielerisch gut drauf sind. Meist beginnen die Songs langsam und steigern sich im weiteren Verlauf.

Am häufigsten treten tragende Doom Metal-Riffs auf, die schön hypnotisch daherkommen. Wutausbrüche in Form von Blastbeats gibt es auch. Auch wenn die Musik größtenteils melodisch ausgerichtet ist, gibt es – im Gegensatz dazu – Kreischgesang, der aber auch mal, wie in „Floral Cairn“, von Growls abgelöst wird. Lediglich im Mittelteil von „The Ocean That Fills A Wound“ taucht einmal weinerlicher Clean-Gesang auf. Auf Dauer ist mir persönlich das, ehrlich gesagt, etwas zu träge, vor allem bei der langen Spielzeit. Irgendwie plätschert es irgendwann nur noch so dahin. Der mit Geknüppel ausgestattete Opener „Mother´s Concrete Womb“ oder das bereits erwähnte „Floral Cairn“ stechen da schon deutlich hervor. Dennoch muss ich zugeben, dass ich keinen qualitativen Unterschied zwischen anderen Sludge- und Atmospheric Black Metal-Acts höre. Wer diesen Stil mag, dem werden sicherlich auch Ba´al gefallen!

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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