RED MOON ARCHITECT - OCTOBER DECAY


Label:NOBLE DEMON
Jahr:2025
Running Time:49:21
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die Melodic Death Doom Metal Band Red Moon Architect wurde 2011 in Kouvola (Finnland) gegründet und war zunächst ein Solo-Projekt des Schlagzeugers Saku Moilanen. Das erste Album „Concealed Silence“ (2012) wurde wohl auch von ihm allein eingespielt. Erst im Jahr 2013 wurde das Line-Up komplettiert. Mit diesem wurde dann 2015 „Fall“ aufgenommen. Aus den Anfangstagen sind neben dem Schlagzeuger auch noch Sängerin Anni Viljanen und Bassist Jukka Jauhiainen mit an Bord. „October Decay“ ist der inzwischen fünfte Release der Formation. Fast zehn Minuten lang ist der Opener „Frozen Tomb“. Für Doom sind die Gitarren zu Beginn fast schon schnell. Darunter liegen epische Keyboards. Die betörende Stimme von Anni Viljanen sorgt für Gänsehaut pur, während die brutalen Growls von Ville Rutanen durch Mark und Bein gehen. Die Passage mit Synthesizern und cleanen Klampfen ist fast herzerweichend. Immer wieder wird das Ganze ein wenig mit schönen Gitarren-Melodien „aufgelockert“.

Mit „nur“ knapp sechs Minuten Spielzeit ist „The Depths“ der kürzeste Song des Silberlings. Und es wird noch ein wenig mehr entschleunigt. Das Schlagzeug wird immer nur dezent eingesetzt, dafür braten die Äxte. Aber auch hier sind auch sehr schöne Six-String-Melodien zu hören, allerdings erst ganz am Schluss. Ähnlich langsam stampft auch der mit zwölfeinviertel Minuten längste Track der Veröffentlichung „Decay Of Emotions“ daher. Auf wohlklingende Melodien wird aber auch hier nicht verzichtet. Das Wechselspiel zwischen Himmel (elfenhafter weiblicher Gesang) und Hölle (abgrundtief böse Growls) ist auch hier bestimmend. Zwischendurch werden auch wieder cleane Gitarren gezupft, woran sich eine schöne Melodieführung anschließt. Sowohl „In Silence“ als auch „On The Edge Of Sanity“ werden ein ganz klein wenig schneller gespielt. Beide Tunes kommen sehr episch daher. Dafür sorgen unter anderem auch die ausgeprägten Keyboard-Teppiche. Ganz am Ende wird es noch etwas melodischer.

In „First Of October“ sorgen dafür zunächst die einleitenden Keyboard-Passagen sowie die darauf folgenden Gitarren. Aber natürlich schlägt auch hier die Düsternis zu. October Decay“ ist ein feines Stück Funeral Doom Metal. Dazu gehört der Kontrast zwischen bitterbösen Growls und engelsgleichem Gesang. Und der Kontrast zwischen schönen Melodien und brachialer Gewalt. Erst vor kurzem habe ich ein ähnlich klingendes Doom-Album einer zwischenzeitlich in Finnland ansässigen Band rezensiert („From The Shadows“). Finnland ist geradezu ein Füllhorn für Doom Metal-Truppen. Auch wenn ich Red Moon Architect bisher nicht kannte, mit „October Decay“ haben sich die Finnen in meine Gehörgänge eingefräst.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber


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