Hell:On spielen Death-/Thrash Metal und kommen aus der Ukraine. Gegründet haben sie sich bereits 2005. Ihr nunmehr sechstes Album liegt mir im Digipack vor. Es gibt aber auch eine Vinyl-Version in vier verschiedenen Farben. Der Käufer hat mal wieder die berühmte Qual der Wahl. Ursprünglich hätte „Shaman“ bereits vor zwei Jahren erscheinen soll. Doch durch den Krieg kam es zu Verzögerungen. Und dass die Situation in ihrem Land sie frustet, ist deutlich herauszuhören. Die neun Songs, die meist um die fünf Minuten dauern, stecken voller Hass und Frust. Die Musik ist ziemlich brutal ausgefallen, dabei aber immer sehr gut und technisch versiert gespielt. Auch der Gesang könnte wütender und angepisster kaum sein. Die Musiker sind hörbar fit an ihren Instrumenten.

Dennoch behält die Musik immer ihren Spielfluss und wird nie zu sperrig. Obwohl ich hier und da Einflüsse von neueren Behemoth, Vader, Dew-Scented oder Carnal Forge herauszuhören glaube, brauen Hell:On ihr eigenes Süppchen, klingen sehr eigenständig und kupfern niemanden ab. Sie schaffen sich ihre eigene Nische, die grob dem zeitgemäßen Death Metal zuzuordnen ist, aber durchaus auch mal eine thrashige Rotzigkeit an den Tag legt. Die Produktion ist – dazu passend – fett und druckvoll, aber auch zeitgemäß. Dennoch begeht man nicht den Fehler, leblos und steril überzuproduzieren, so wie das leider bei vielen solcher Bands der Fall ist. Ein guter Kompromiss aus Tradition und Moderne; jedoch mit starkem Hang zur Old School-Attitüde!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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