Nachdem ich fünf Tage vorher krankheitsbedingt Francesco Marras und seine Mannen live im Jazzkeller zu Krefeld verpasst habe, nun an diesem Abend im SOL in Mülheim an der Ruhr. Hier verweilten wir bereits des Öfteren und ich wunder mich immer wieder, wie man mit so wenig Gästen Live-Konzerte finanziert. An den Abenden, die ich hier erlebt habe, sind Fans diverser Acts eher selten. Ich hoffe, das liegt nicht an mir, haha. Wie dem auch sei, man hat auf jeden Fall das Venue sinnvoll umgestaltet, so dass ein Konzert für Band und Publikum in Sachen Platz und Sicht besser ausfällt. Wie gesagt, was auch heißt, dass circa zwanzig zahlende Gäste sich verlaufen.
Francesco mittlerweile Axtmann der New Wave Of British Heavy Metal Legende Tygers Of Pan Tang war mit dieser Formation bereits auf den Straßen nur lief das damals noch unter „Martin Engelien´s Go Music" mit Steven Mageney (Crystal Ball) als Fronter. Heuer übernahm der Gitarrist die Vocals himself. Und da liegt ein kleiner Hase im Pfeffer, denn es gibt eine Diskrepanz zwischen dem Gesang und dem Spiel des Gastgebers. Während die Stimme Francescos ganz brauchbar ist, präsentiert er sich an der Klampfe als wahrer Virtuose. Seine Soli sind stets filigran und emotional. Musikalisch wird das Niveau der Begleitung, Martin Engelien (ex-Klaus Lage Band) am Bass, Dirk Sangotta (Drums), Daniele Bucco (Gitarre) und Marco Cossu (Keyboards) gehalten. Das Programm bestand aus einer bunter Mischung von eigenen Nummern („Carnival Of Darkness", „You Set My Heart On Fire"; Cyber Lust"), einem Beitrag der aktuellen Stammband („Paris By Air") und natürlich Covertracks („Wanted – Dead Or Alive von Bon Jovi und „Mistreated" von Deep Purple). Die kleine Runde hatte auf jeden Fall Spaß, aber an seiner Stimme muss Mister Marras noch arbeiten, insbesondere wenn man eine Nummer wie Mistreated schmettert.