URN - DEMON STEEL


Label:OSMOSE
Jahr:2025
Running Time:43:29
Kategorie: Neuerscheinung
 

Urn kommen aus Finnland, spielen Black-/Thrash Metal und sind bereits seit 1997 aktiv. „Demon Steel“ ist das sechste reguläre Langeisen der Horde. Alle ihre Alben zündeten bei mir sofort und kamen wie aus einem Guss. Auf „Demon Steel“ ist das erstmals anders. Nicht nur das bunte Artwork ist gewöhnungsbedürftig, auch der Stil ist variabler geworden. Der Opener „Retribution Of The Dead“ stampft schon ordentlich. Aber es fallen auch sofort die Neuerungen auf. Da wäre vor allem der Gesang, der dem Black Metal praktisch komplett abgeschworen hat und „nur noch“ gurgelnder Thrash Metal-Gesang ist. Auch der gelegentliche Klargesang ist komplett verschwunden. Ich hatte zunächst einen Sängerwechsel vermutet, doch das einzig verbliebene Urmitglied Jarno „Sulphur“ Hämaläinen ist immer noch am Start. Lediglich Drummer Kalle Salminen gibt hier seinen Einstand.

Die etwas versoffen klingenden Gangshouts in „Are You Friends With Your Demons“ und „Burning Blood´s Curse“ klingen auch etwas befremdlich. Am auffälligsten ist aber der Drang zum klassischen Heavy Metal. Noch nie zuvor hat ein Urn-Album so viele Gitarrenmelodien gehabt! Das klingt jetzt alles negativ, ist es aber nicht. Denn – im Gegensatz zum Vorgänger „Iron Will Of Power“ (2019) – gibt es hier endlich wieder Blastbeats, und davon sogar ziemlich viele. Und auch das Schlagzeug ist hier viel besser produziert. Das Album wächst mit jedem Hören. Dass der Black Metal der alten Tage nahezu verschwunden ist, tut der Freude keinen Abbruch. Im Gegenteil: Urn beweisen, dass man sich in einem eingeschränkten Stil wie Black-/Thrash Metal durchaus selbst neu erfinden kann, ohne seine alten Fans zu beleidigen. Wer auf Bands wie Desaster, Deströyer666 oder Nifelheim steht, der kommt an Urn eigentlich nicht vorbei!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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