Nachtschatten hatten ursprünglich mit Folk Metal begonnen, sind aber nun endgültig auf melodischen Death Metal umgeschwenkt. Die Karlsruher versuchen sich dieses Mal an einem epischen Konzeptwerk, in dem es inhaltlich um den Fall und die Wiederauferstehung der fiktiven Göttin Polaris geht. Das Ganze setzt zudem auf deutsche Texte und bleibt damit jederzeit nachvollziehbar, zumal der Gesang bei aller Härte jeder Zeit absolut verständlich ist. So ein Konzept birgt naturgemäß eine Menge Kitschpotential, doch den umgeht das Quintett gekonnt. Musikalisch setzt man nämlich auf harte und energiegeladene Riffs von direkt drei Gitarristen statt auf schwülstige Keyboardteppiche.

Dadurch wird die Gitarrenarbeit deutlich variabler und es entsteht erst gar nicht irgendein Eindruck von Gleichförmigkeit oder gar Langeweile. Lediglich im Tempobereich wäre ein wenig mehr Abwechslung wünschenswert, verharrt man doch zu sehr in der mittleren Range. Eine gewisse Menge Pathos ist zwar durchaus vorhanden, ohne es allerdings zu übertreiben. Ich würde mir gerne einmal die optische Umsetzung auf einem Live-Konzert ansehen. Das dürfte auf jeden Fall recht unterhaltsam sein. Für die Zukunft sehe ich hier noch eine Menge Potential.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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