REVENGIN - DARK DOGMA EMBRACE


Label:WORMHOLEDEATH
Jahr:2025
Running Time:41:39
Kategorie: Neuerscheinung
 

Die aus Rio de Janeiro (Brasilien) stammende Symphonic Metal Band Revengin wurde bereits im Jahr 2008 gegründet. Aus der damaligen Zeit sind lediglich noch Sängerin Bruna Rocha und Gitarrist Thiago Contrera übrig geblieben. In den ersten Jahren wurden die EP „Synergy Through The Ashes“ (2009) und das Album „Cymatics“ (2012) veröffentlicht. Danach hat sich die Truppe mit Veröffentlichungen eher rar gemacht. Zwischen 2018 und 2020 hat die Formation offensichtlich auch eine Auszeit genommen. Erst nach der Reunion wurde eine weitere EP („Inner Dark“, 2020) veröffentlicht. Bis 2025 folgten fünf Singles, bevor im April das Folgewerk „Dark Dogma Embrace“ fertiggestellt war. Hören wir doch mal, wie das Comeback gelungen ist. Genre-untypisch findet sich auf „Dark Dogma Embrace“ kein Intro. Stattdessen startet der Silberling gleich mit dem ersten Song „Circle Of Mistakes“. Am Anfang braten die Gitarren und Thiago Contrera haut seine Growls raus. Und Sängerin Bruna Rocha singt zwar Sopran, befindet sich jedoch erfreulicherweise zumeist nicht im Opern-Modus.

Dezent sorgen Streicher für eine epische Ausrichtung. Aber es dominieren ganz klar die harten Klänge. Cleane Gitarren und Synthesizer leiten „Decadent Feeling“ ein. Der Beitrag ist etwas ruhiger und Bruna gelingt es mit ihrem Gesang zu verzaubern. Ebenso ruhig und zurückhaltend sind die Growls von Thiago. Gegen Ende wird der Track von einem sehr melodischen Klampfen-Solo gekrönt. Bei „Wish You The Same But Worse“ hört man am Anfang etwas mehr Bombast. Epische Chorusse werden von Keyboards unterlegt. Auch dies ist eher ein ruhiger Song, bei dem die Sängerin ihre stimmliche Vielfalt unter Beweis stellen kann. Synthesizer-Teppiche, harte Riffs und kraftvolles Schlagzeug dominieren. Tiefe Bassklänge lassen zu Beginn von „Hall Of Mirrors“ die Luft nahezu vibrieren. Später begleitet eine druckvolle Orchestrierung den Gesang und die Härte der Rhythmus-Abteilung.

Das Wechselspiel „Die Schöne und das Biest“ ist zu hören, aber nicht als prägendes Element im Sound. Bei „Huntress Of Shadows“ galoppieren dann Äxte und Schlagzeug voran. Orchestrierung und Gesang sind ähnlich schnell, aber nicht hektisch. Das lässt sich eher von den Double Bass Attacken behaupten. Die Stimme von Thiago Contrera wird technisch verfremdet. Industrial-Klänge leiten kurz „No Saint In Glory“ ein. Dann erklingt erneut Brunas verführerischer Gesang. Während die Rhythmus-Abteilung für eine kraftvolle Untermalung sorgt. „Caught In Dark“ geht im späteren Verlauf in einen Keyboard-Teppich über. Bruna singt in angenehm tieferer Stimmlage. Dazu wummern Bass und Schlagzeug. Bei „Rising Sun“ behält die Sängerin zumeist ihr tieferes Timbre bei. Epische Chorusse und Orchester-Passagen sorgen für jede Menge Bombast. Erneut sind die Growls wieder zu hören. Stets galoppieren die Six-Strings und das Schlagzeugspiel peitscht voran bei „Sublime Awakening“.

Jetzt können wir wieder den klaren Sopran von Bruna Rocha genießen. Dazu gibt es zum wiederholten Male ausgiebige Keyboard-Passagen. Der krönende Abschluss „Deep Within“ ist ein epischer und abgesehen von einigen bombastischen Chorus-Vokals instrumentaler Song. Also kein Intro auf dem Album, sondern ein Outro. Revengin melden sich mit einem Paukenschlag in der Symphonic Metal Szene zurück. „Dark Dogma Embrace“ ist ein äußerst beeindruckendes Comeback-Teil der Brasilianer. Es gibt jede Menge Bombast durch Orchester-Passagen und epische Chorusse.

Und selten habe ich ein Symphonic Metal Release mit einem derart harten Sound gehört. Aber das eigentliche Juwel ist Sängerin Bruna Rocha. Ihre stimmliche Bandbreite ist außergewöhnlich. Natürlich fehlen auch die Growls nicht. Diese werden von Gitarrist und Sänger durchaus zurückhaltend eingesetzt. Ein Klangerlebnis sowohl für Freunde des symphonischen Metals als auch für beinharte Metal-Fans.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Rainer Kerber


zurück zur Übersicht