Daniel: Hi Billy! Bitte erzähl uns doch zunächst, wann und wie es zur Gründung von Helldrifter kam!
Billy: Hi Daniel! Vielen Dank, ich freue mich sehr, beim Crossfire Metal Webzine dabei zu sein. Uns geht’s ganz gut, aktuell laufen die letzten Vorbereitungen für den Release von „Shell Of Inexistence“.Die Band wurde 2018 gegründet. Ich hatte damals den Wunsch, etwas Härteres im Metal-Bereich zu machen und begann, gezielt nach Musikern zu suchen. Über verschiedene Musiker-Suchportale im Netz habe ich dann angefangen, passende Leute für das Projekt zu suchen.
Daniel: Kanntet Ihr Euch vorher? Und hattet Ihr zuvor schon in anderen Bands gespielt?
Billy: Benni (Gitarre) habe ich über eine Musikerbörse gefunden, während Kevin (Schlagzeug) und Vasilis (Gitarre) noch aus einer früheren Thrash Metal-Band mit mir zusammen gespielt hatten. Vasilis stieg etwas später ein und übernahm schnell einen großen Teil des Songwritings. Von Anfang an hatten wir richtig Bock, gemeinsam an den Songs zu feilen. Ein paar Jahre später kam dann auch Felix (Bass) dazu, den wir ebenfalls schon aus früheren Projekten kannten. Mittlerweile sind wir als Band total eingespielt, die gemeinsame Bandgeschichte und langjährige Freundschaft haben uns stark zusammengeschweißt.
Daniel: Welche Bands zählen zu Euren Haupteinflüssen?
Billy: Zu unseren Haupteinflüssen zählen Bands wie Carcass, At the Gates, Death, Dark Tranquillity und Morbid Angel. Diese Größen haben unseren Sound stark geprägt, sowohl was Riffing, Atmosphäre als auch die Intensität angeht.
Daniel: Worum geht es in Euren Texten? Gibt es eine bestimmte Kernaussage, die dahintersteckt?
Billy:Die Inspiration für meine Texte ziehe ich aus öffentlichen sowie persönlichen Ereignissen und Erfahrungen, aus allem, was in dieser verrückten Welt passiert. Die düstere, teils martialische Lyrik spiegelt genau diese Einflüsse wider. Auch Bücher inspirieren mich. Ich versuche, den Zeitgeist einzufangen, doch viele ältere Texte bleiben überraschend aktuell. Metal und Rock sind für mich Wege, Gedanken in Energie zu verwandeln.Dabei soll jeder seine eigene Bedeutung in den Songs finden.
Daniel: Wenn ich richtig informiert bin, habt Ihr mit „Lord Of Damnation“ Euer bislang einziges Album veröffentlicht (Ich hatte es damals sogar an dieser Stelle rezensiert!). Jetzt ist kürzlich eine 7“-Single von Euch erschienen, „Dark Descent“. Warum hat es so lange gedauert?
Billy: „Lord Of Damnation“ wurde innerhalb eines Monats produziert und aufgenommen. Das war während der Pandemie, und da hatten wir im Lockdown nicht die Möglichkeit, alle Details richtig auszuarbeiten. Für „Shell Of Inexistence“ haben wir über anderthalb Jahre intensiv im Studio gearbeitet. Roland Böfgen (Produzent im Harddrive Sounds Studio) hat uns enorm geholfen, die Vision des Albums genau so umzusetzen, wie wir es uns vorgestellt haben. Wir hatten viel mehr Zeit, an den Kompositionsdetails zu feilen bzw. auch Vocals zu verfeinern. Das neue Album fühlt sich wie eine Weiterentwicklung des ersten, ist aber voll und ganz unsere aktuelle Vision.
Daniel: Wie kam es dazu, dass Ihr eine Vinyl-Single machen wolltet? Und warum habt Ihr nicht gewartet, bis Ihr genügend Songs für ein komplettes neues Album habt? Oder ist das neue Album bereits fertig und die 7“ nur eine Art „Appetizer“?
Billy: „Dark Descent“ hat eine ganz eigene Entstehungsgeschichte. Der Song wurde gemeinsam mit Lorenz Kandolf (Traitor, Hate Squad, Rezet) komponiert. Er lag über ein Jahr lang auf Eis, bis wir beschlossen haben, einen kleinen Cut zwischen den Alben zu machen. Die Idee, diesen Song als Single zu veröffentlichen, entstand als Möglichkeit, die Wartezeit bis zum nächsten größeren Release zu überbrücken.
Daniel: Werden auf dem nächsten Album beide Songs der Single enthalten sein? Oder ist dort ein exklusiver Bonustrack enthalten, damit die 7“ etwas Besonderes bleibt?
Billy: „Dark Descent' wird nicht auf dem kommenden Album erscheinen, da es als eigenständiges Release gedacht ist und nicht ins Gesamtkonzept der Platte passt. Die 7-Inch Vinyl enthält zusätzlich unsere allererste Single, „Die Another Day“. Diese Veröffentlichung ist also keine Appetizer für das Album, sondern ein besonderes Projekt für sich.
Daniel: Wie sieht es bei Euch an der Live-Front aus? Ist da in nächster Zeit etwas geplant?
Billy: Es sind einige Gigs in der Planung, besonders für den Herbst und Winter. Einen kleinen Vorgeschmack kann ich schon geben: Im Winter werden wir als Support für Sinister in Spanien und Portugal spielen. Die genauen Termine werden bald bekanntgegeben.
Daniel: Was steht überhaupt in naher Zukunft bei Euch so an?
Billy: Auf jeden Fall wollen wir so viel wie möglich live spielen. Bei unserer letzten EU-Tour mit Impiety und Nihilo haben wir schon einige Länder in Europa bespielt. Jetzt möchten wir auch neue Orte entdecken und dort auftreten, die wir bisher noch nicht besucht haben.
Daniel: Danke, Billy, dann gebührt Dir noch das Schlusswort!
Billy: Ich habe zu danken für das sehr coole Interview im Crossfire! Ich wünsche dem Webzine alles Gute für die Zukunft. Und wer weiß, vielleicht trifft man sich ja mal auf einem Konzert auf ein Bierchen. Und nicht vergessen: Unterstützt den Underground! Die kleine Band von nebenan könnte vielleicht in ein paar Jahren das nächste große Ding werden! Cheers \m/