VYRE - VOIDSERPENT

Label: | SUPREME CHAOS |
Jahr: | 2025 |
Running Time: | 41:46 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Eigentlich hatte ich nicht mehr damit gerechnet, von der deutschen avantgardistischen Post-Black Metal Band Vyre nochmal ein Album genießen zu können. Nach dem Über-Werk „Weltformel“ von 2018 und den zwei "The Initial Frontier“ - Parts (2013/2014) kam nämlich gar nichts mehr von dieser subjektiv betrachtet genialen Formation. Natürlich muss man diese Mischung aus Black-Metal, spacig apokalyptischen Klängen, düsterer Atmosphäre und dem bärbeißigen Gesang von K.G. Cypher mögen, um sich dieser Genialität bereit zu fühlen.Jetzt also kommt doch mit „Voidserpent“ ein neuer Release und man kann schon erahnen, dass es schwer werden würde, ein Werk wie „Weltformel“ noch zu toppen. Tut es dann auch nicht. Selbst wenn der Sog des Sprits von Vyre gleich von Anfang an wieder in den Bann zieht. So besitzt gleich der Opener „Frak!“ erneut die Magie in Form von schnellem Start, blackmetallisch düsterer Atmosphäre und dynamischem Drumspiel. Sowie dem markanten, sofort erkennbaren Gesang.
Langsamer beginnt „Still The Only One Dancing“, präsentiert Chorgesänge und zerfahrene Melodien und mutiert dann in blackmetallische Raserei. Abgehackte Rhythmen und sphärische Keyboards am Ende setzen weitere, apokalyptische Zeichen. Ebenso rasend, schräg, düster und mit stampfender Passage setzt „Two Is A Crew“ einen drauf. Gute Hooklines und die Synthesizer zeigen, dass Vyre auch Melodien bestens draufhaben. Garstiges Midtempo und schleppender Groove paaren sich bei „Rock-Eater“, die Drums scheppern hier vehement. Progressive Züge, fantastische Tastenklangwelten und dynamische Rhythmen zieren „EVA“, eine Nummer die in dieser Form hervorragend auf „Weltformel“ gepasst hätte.
Mit düsteren Gitarrenklängen und mehrstimmigem Gesang stellen Vyre die Frage „What Is God ?“ und mit über neun Minuten schafft es dann zum Abschluß mit „Theia“ doch noch ein Longtrack auf die Veröffentlichung. Dieser beginnt mit etwas flippigen Tönen, setzt dann auf gewohnt sphärische Backgrounds, aber ebenso recht straighten Gesang. Ein doomiger Part inklusive cleanen Gesangsspuren, Marsch-Rhythmen, ein sensationeller Prog-Moment und kratzig zerfahrene Einheiten am Ende lassen die sogenannte Black Metal Perestroika von Vyre nochmal so richtig aufleben. Einfach nur genial. Nein, das überragende Niveau von „Weltformel“ erreichen Vyre mit „Voidserpent“ nicht. Das aber auch recht hohe Niveau der “The Initial Frontier“-Alben dafür schon. Man fühlt sich sofort wieder in die outer spacige Düsterwelt von Vyre hineingezogen und entweder wohl oder auch nicht. Für mich gilt letzteres, daher kann ich „Voidserpent“ wieder einmal nur empfehlen.
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Erich Robbers