Sechs Tunes in fast einer Stunde Spielzeit? Progressive-Rock...auf jeden Fall. Die Erfahrung straft mich nicht Lüge. Diese Formation kommt aus Italien (Ferrara). Nach ihrem Debütwerk aus dem Jahr 2022 servieren sie uns ihr zweites Meisterwerk. Das allerdings muss man sich etwas erarbeiten. Beim ersten Durchlauf im Auto wäre er fast aufgrund Konzentrationsschwäche durchgefallen. Man muss sich halt mit der Stimme von Fronter Andrea Chendi anfreunden, der zudem noch in seiner Muttersprache intoniert. Musikalisch befinden wir uns in dem progressiven Artrock der 70er-Jahre mit Ausläufern in die 80er-Jahre mit Marillion. Weiche Vocals geben die gleichen Indizien.

Madame Ambra Bianchi (Flöte und Harfe) setzt mit ihrem faszinierendem Kehlchen immer wieder zerbrechliche Akzente und übernimmt die Nummer „Chita“ mit fast neun Minuten spannender Laufzeit komplett. „Joker“, das optisch als Cover gilt, zeigt schnell an, wohin die Reise geht. Ein weiteres Extra-Lob geht an den Gitarristen Luca Trabanelli, der seine Arpeggios filigran einzusetzen weiß. Das Album „Un´altra Mano Di Carte“ ist selbst für altgesottene Genre-Fans noch voller Überraschungen und weiß mit den meisten Parts mehr als zu überzeugen.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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