SOBER TRUTH - GODDESS

Label: | SELBSTVERTRIEB |
Jahr: | 2025 |
Running Time: | 39:34 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Sober Truth aus Siegburg sind bereits seit 2007 aktiv. Sie haben sich vor allem durch ihre vielen Live-Auftritte einen Namen gemacht. Sie haben aber auch schon sechs Alben und eine EP veröffentlicht. Bei Metal Archives sind sie als Thrash-/Groove Metal eingetragen. Viele würden ihre Musik aber wohl auch als Nu Metal bezeichnen. Ihre Wurzeln liegen hörbar in den Neunzigern. So erinnern mich die Anfangsriffs häufig an andere große Bands: „Pathfinder“ an Korn, „Forbidden“ an Rammstein, „Stunned“ an Soulfly. Aber sie können auch anders: Das Anfangsriff des Openers „Who Am I“ klingt nach Melodic Death Metal, bevor es abdriftet. Der erste Part des Zweiteilers „Embryonic“ beginnt Shoegaze-/Post-Metal-mäßig atmosphärisch, der zweite Teil mit einem Ska-mäßigen Off-Beat. Der Titelsong „Goddess“ am Schluss entpuppt sich als zweiminütiges Outro mit einem coolen Bass-Intro.
Dadurch findet man einen ruhigen Ausklang zum Runterfahren. Die Gitarren braten ohne Ende. Und trotz der aggressiven Ausrichtung klingt der Gesang von Torsten Schramm sehr variabel und ausdrucksstark. Dazu ist das Album fett und druckvoll produziert. Lediglich der klinische Drum-Sound gefällt mir persönlich nicht so sehr. Ich bin bekanntermaßen kein großer Freund moderner Klänge, weiß aber natürlich, dass das Schlagzeug bei dieser musikalischen Ausrichtung durchaus Genre-Standard ist und so klingen soll. Auf der Bühne werden aber sicherlich auch die neuen Songs hervorragend funktionieren. Sober Truth brauen sich aus vielen Elementen ihr eigenes Süppchen, kupfern niemanden ab und lassen sich auch nicht in eine bestimmte Schublade stecken. Sehr eigenständige, innovative und technisch versierte Band!
Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller