WOLFERA THE JACKAL / HEOSPHOROS - UNDER THE MOONLIGHT MYSTERIES


Label:NORTHMOON ZEPHYR
Jahr:2023
Running Time:31:09
Kategorie: Neuerscheinung
Import
 

Was für eine kultige Split-CD! Hier handelt es sich um zwei Soloprojekte aus Südamerika. „Wolfera The Jackal“ ist ein alter Songtitel von Rotting Christ (vom 1994er „Non Serviam“-Album) und Namensgeber dieses Projektes aus Ecuador. Ein Demo und ein Split-Tape gab es zunächst, die beide auch nachträglich auf einer Compilation versammelt wurden. Nun aber gibt es erstmals eine CD des Einzelkämpfers, der hier für Gesang, Gitarre, Bass und Keyboards zuständig ist. Lediglich für das Schlagzeug musste ein Session Drummer her. „Heosphoros“ ist in der Griechischen Mythologie die Personifikation des Morgensterns und Namensgeber dieses Soloprojektes aus Argentinien, von dem 2022 lediglich bisher ein Demo auf Tape und CD-R erschienen war. Genau wie bei seinem Kollegen aus Ecuador, hat der Mann hinter diesem Projekt Gesang, Gitarre, Bass und Keyboard selbst übernommen und sich nur einen fähigen Session-Schlagzeuger gesucht, um seine Vision zu verwirklichen. Wolfera The Jackal beginnen mit einem Intro und drei Songs. Mit ebenfalls drei Songs und einem Outro am Schluss geht es dann mit Heosphoros weiter, sodass man den Eindruck hat, ein komplettes Album von nur einer Band zu hören.

Dass beide Projekte sich diese Bandnamen ausgesucht haben, ist kein Zufall, denn hier gibt es den total Hellenen Black Metal-Worship! Wolfera The Jackal klingen praktisch wie Rotting Christ auf ihrem 1989 erschienenen „Satanas Te Deum“-Demo. Riffs, Melodien und die seichten Keyboard-Teppiche zur gespenstischen Untermalung könnten original von griechischen Bands Ende der Achtziger/Anfang der Neunziger stammen. Mit rasselndem Schlagzeug, hysterischem Gesang und polterndem Keller-Sound wird hier der alte Spirit perfekt eingefangen. Das ist auch bei Heosphoros so, allerdings ist die Produktion hier viel dumpfer und wärmer und erinnert tatsächlich an die alten Aufnahmen im legendären Unisound Studio. Hier merkt man auch, dass Rotting Christ nicht alleiniges Vorbild waren, sondern auch Kult-Bands wie Varathron, Thou Art Lord, Agatus oder Necromantia, die ebenfalls alle aus Griechenland stammen. Das Artwork mit dem Werwolf, der mit einer entführten Frau durch nachts durch einen Wald läuft, kann auch einfach mal alles! Wer alten Griechen Black Metal liebt, kommt an dieser exotischen Split-Veröffentlichung, die es auf CD und auf Tape gibt, einfach nicht vorbei!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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