THERION - VOVIN


Label:HAMMERHEART
Jahr:2022/1998
Running Time:55:33
Kategorie: Re-Release
 

„Vovin“ war das letzte Album von Therion, das ich 1998 noch bewusst miterlebt hatte. Hier war nicht nur der Death Metal komplett verschwunden, sondern die letzten Gothic-Elemente eigentlich auch noch. Das siebte Album der Schweden war das erste, welches komplett ohne Leadgesang von Frontmann und Songwriter Christopher Johnsson auskam. Dennoch gefällt mir hier vieles besser als auf dem Vorgänger „Theli“. Der Operngesang ist hier nicht mehr so penetrant im Vordergrund, obwohl auch hier gleich mehrere Opernsänger:Innen am Werk sind. Aber alle Stimmen ergänzen sich gut und funktionieren auch parallel zusammenarbeitend in perfektem Einklang.

Hier ist die Musik orchestral und kaum noch metallisch. Die simple Rhythmusgitarre hält sich dezent im Hintergrund. Man hat eher das Gefühl, einem epischen Soundtrack zu einem monumentalen Fantasy-Film zu lauschen als dem aktuellen Album einer ehemaligen Death Metal-Band. Die Streicher klingen häufig orientalisch und bilden ein exotisches Flair. Dass gar kein Metal-Gesang mehr dabei ist, fällt zunächst gar nicht so richtig auf, da man sofort in die gut arrangierte Musik eintauchen kann.

Vor allem Violinen und Cello regieren das Geschehen auf „Vovin“, was tatsächlich erschreckend gut funktioniert. Für mich klingen Klassik-Elemente und Chöre schnell nervig und kitschig. Beides ist hier nicht der Fall. Wenn man einem Nichtmetaller ein Album einer Death Metal-Band überhaupt schmackhaft machen kann, dann definitiv mit „Vovin“!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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