Deutscher Punkrock weht durchs Land! Am 13. September 2012 fand das erste der insgesamt zehn Konzerte der Tour „Deine Stimme/Dein Gesicht“ von Serum 114 statt. Das gleichnamige Album erschien am 13. Januar diesen Jahres und erreichte Platz 29 der offiziellen Media Control Album Charts. Zuvor brachte die vierköpfige Band die Alben „Serum 114“ (2008) und „Antiheld“ (2011) heraus. Die Frankfurter behandeln in ihren Texten meist sozial- und gesellschaftskritische Themen, ähnlich wie die Vorband der Tour BRDigung. Die Jungs aus Kempen haben ebenfalls drei Alben herausgebracht: „Kein Kompromiss“ (2008), „Tot aber lebendig“ (2010) und „Zwischen Engeln und Teufeln“ (2012), mit welchem sie Platz 71 der offiziellen Albumcharts und Platz sieben der Newcomercharts erreichten.

Der Abend begann um acht Uhr mit schneller Gitarre und lautem Schlagzeug, als BRDigung (Foto links) die wartende Menge ordentlich einheizten. Mit ihrer Mischung aus Metal Punk und Rock brachten sie selbst den ruhigsten Zuhörer zum Tanzen und Bangen. Ihre ernsten Texte regen zum Nachdenken an. Dabei zeigen sie Liebe zur Musik und dem, was sie machen. Höhepunkt ihres Auftrittes war das Lied „Feuer und Eis“, zu dem sie auch einen Videoclip haben. Bei der Songauswahl war generell für jeden etwas dabei. Über Liebesschnulzen bis hin zu rockigen Nummern. Für mich persönlich hat allerdings das Lied „Eisiger Wind“ vom Album „Kein Kompromiss“ gefehlt. Nach einer Stunde wurde die Bühne dann für Serum 114 (Foto unten) geräumt, die eine fette Show ablieferten. Beim Crowdsurfen weiter Gitarre spielen oder einen Salto in die Menge machen, sieht man sicherlich nicht überall. Dabei wirkten sie keineswegs gestellt und waren nicht zu sehr auf eine gute Show aus, sondern haben mit dem Publikum gespielt und waren mit diesem auf einer Wellenlänge. Texthänger und falsches Einsetzen des Schlagzeugs wirkten weder unprofessionell noch überheblich und als wäre ihnen der Auftritt gleichgültig. Es machte sie eher charmant, freundlich und menschlich. Besonders schön war es, den ganzen Abend Musik in seiner Muttersprache zu hören. Die Emotionen, die die Künstler zum Ausdruck bringen wollten, konnten viel besser verstanden werden und die Atmosphäre war so intimer als beispielsweise bei englischsprachigen Songs. So ist es um einiges schwerer Lieder auf Deutsch zu verfassen. Jeder versteht es und es wird automatisch nicht nur die musikalische sondern auch die inhaltliche Leistung bewertet. Daher gilt den beiden Bands ein großes Lob. Beide schreiben intelligente Texte zu Themen, die jeden von uns etwas angehen und mit denen somit jeder etwas verbindet. Insgesamt war es ein gelungener Auftakt der Tour mit sympathischen Patzern, spektakulären Stunts und zwei grandiosen Newcomerbands, die live mindestens genauso gut sind wie auf CD. Weiter so!