BERLIN...ICH HASSE DICH! - von Constantin Wiedemann


Label:WOLFY-OFFICE
Jahr:2022
Running Time:69:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Nun ja, da bin ich mal gespannt, was mich bei diesem Hörspiel erwartet, zudem es auch am Anfang folgende Information für den Hörer gibt: „Die Handlung des nachfolgenden Hörspiels, um sexuelle Gewalt, Drogenmissbrauch und Suizid, ist rein fiktiv und spiegelt nicht unbedingt die Meinung und Ansicht der jeweiligen Sprecher wieder.“ Im heutigen Berlin bekommen die aus einem kleinen Dorf stammenden Schwestern Bella, Vanessa und Saskia zu spüren, was es bedeutet, in einer Großstadt zu leben. Im Moloch Berlin. Schnell verlieren sie sich hoffnungslos in der riesigen Stadt. Von den Eltern abgelehnt und ihrer Umwelt hintergangen, geraten sie in einen Sumpf von Drogen, Gewalt und Missachtung. Anfänglich lernt man Bella, eine der Schwestern kennen, die einen jungen Mann trifft, der Nachts gerne an den Bahngleisen spazieren geht und ihr dabei irgendwelche Pillen und Gras anbietet. Bella betrinkt sich immer öfter bei jedem Treffen mit diesem Typen mit Wodka, weil dieser Zunehmens widerlicher wirkt. Dann wird er übergriffig und vergewaltigt Bella (hierbei wird dem Hörer alles in jeder Einzelheit um die Ohren gehauen).

Als sie schockiert im besoffenen Kopf realisiert was passiert ist und sie zu Hause mit ihrem genervten Vater über diese Tat sprechen möchte, reagiert dieser nur mit Gleichgültigkeit. Selbst der Versuch sich bei der Telefonseelsorge Hilfe zu holen, geht ordentlich daneben. Das Gegenüber am Telefon wirkt auch nur gleichgültig. Es dauert lange, bis der Hörer umsetzt, dass hier drei Schwestern im Vordergrund stehen, die allesamt mit ihrer und jeweiligen eigenen Geschichte durch die tiefe Hölle gehen. Ich bemerke sehr schnell, dass mich die weibliche Erzählerstimme nur noch nervt, auch die zahlreichen Sprecher, sehr unprofessionell und gelangweilt rüber kommen. Bei der Geschichte, die über den Besuch eine der drei Schwestern mit ihren Freundinnen in einem Club erzählt, habe ich ausgemacht. Die Mädels dröhnen sich mit ordentlich Koks und MDMA zu, danach wird in allen Einzelheiten vom Kotzen in dreckigen Kloschüsseln, sowie mit Wichse beschmierten Wänden berichtet. „Berlin… ich hasse dich!“, ein Hörspiel von der Kälte und Grausamkeit dieser Stadt, finde ich persönlich Scheiße.

Note: 1 von 10 Punkten
Autor: Simone Berger


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