ELLIOTT SMITH - HEAVEN ADORES YOU


Label:EAGLE VISION
Jahr:2014
Running Time:165:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Elliott Smith dürfte hierzulande nicht vielen Musikfans bekannt sein. Zumindest wußte ich bis zu dieser Blu-Ray nicht von wem die Rede war. Musikalisch in verschiedenen Bands wie Stranger Than Fiction, A Murder Of Crows und Heatmiser erwachsen geworden, spielte er am Ende des Sets seiner letzten Band immer Zugabe aus eigenem Fundus. Das erzeugte Krach innerhalb des Line-Ups. Der kauzige Multi-Instrumentalist, der bereits mit vierzehn Jahren zu Hause auszog um bei seinem Vater zu wohnen, experimentierte früh mit Drogen und Alkohol und kämpfte alsbald gegen immense Depressionen und änderte seinen Vornamen nach dem Highschoolabschluss von Steve zu Elliott. Wohnhaft in Portland kamen die ersten Erfolg. Doch letztendlich machte er solo weiter und brachte es auf sechs Alben. Das letzte wurde dann posthum veröffentlicht, nachdem er am 21. Oktober 2003, aus bisher immer noch ungeklärten Gründen verstarb. Fakt ist er hatte zwei Messerstiche in der Brust, wobei nicht geklärt werden konnte ob er Selbstmord beging oder seine Freundin als Täterin involviert war. Er wurde gerade Mal vierunddreißig Jahre alt. Der Indie Rocker und Singer/Songwriter hatte akute Probleme mit seinem stetig steigenden Erfolg und kam letztendlich mit der Situation so gar nicht klar. Regisseur Nickolas Dylan Rossi hat diese Hommage mit Wegbegleitern und Freunden des Musikers und anhand eine imposanten Bilderlandschaft im Wirkungsumfeld (Portland, New York und Los Angeles) geschaffen die das musikalische Wunder Elliott Smith dem Zuschauer näher bringen soll. Leider ist es wirklich nur ein Film, Musik als Videos oder Liveauftritte gibt es wirklich nur in Fetzen als Untermalung. Und mit welchem Ergebnis? Wirkungslos. Ich bin weder Fan, noch werde ich es nur ansatzweise werden. Das Phänomen Elliott Smith ging während des Film völlig an mir vorbei. Musikalisch sagt mir die Musik gar nichts. Null Zugang. Der Film selbst mit allen Sequenzen hätte nicht mehr als eine halbe Stunde gebraucht um das ganze Thema abzuhaken. Danach fehlt einfach das Nervenkorsett der langweiligen Struktur und der sperrigen Handlung in Form von Bildern, Live-Snippets und belanglosen Interviews zu folgen, von denen nur das Wenigste halbwegs interessant ist. Auch die Interviews mit Elliott selber verstärken nur den Eindruck das er täglich introvertierter und komplett ignoranter gegenüber der Szene wurde in der er sich bewegte. Einsilbige Antworten oder gleich gar keine.

Das Bonusmaterial besteht aus einer „Heaven Adores You“ Version von Aaron Espinoza (Sänger von Earlimart)…eigentlich ein Lied seiner Band das zur Inspiration des Filmtitels wurde (ganz toll langweilig vorgetragen) und einigen ungekürzten Interviews der Leute die schon im Hauptteil zu Worte kamen. Für den Fan sei gesagt, dass angeblich auch bislang Teile von unveröffentlichten Songs zu hören sind. Welche? Keine Ahnung. Hat mich auch nach über eine Stunde Quälerei nicht mehr wirklich interessiert. Wirklich, wirklich, wirklich nur für Fans!

Note: 3 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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