GALLEY BEGGAR - SILENCE & TEARS


Label:RISE ABOVE
Jahr:2015
Running Time:40:32
Kategorie: Neuerscheinung
 

Das dritte Album dieser Formation steht in den Startlöchern. Wer nicht weiß was auf ihn zukommt, dem sei gesagt, dass es sich um English-Folk mit dem Hippie-Schlag der 60er-Jahre handelt. Und zwar der späten Variante als Psychedelic in seiner abgedrehtesten Formen erschien. Hier geht es allerdings etwas musikalisch ruhiger und in seiner Laufzeit ausgefallen länger zu Potte. Fairport Convention, sogar die frühen The Mamas And The Papas und vielleicht etwas Flair von Blackmore`s Night kommen bei diesen acht Kompositionen zum Tragen. Aber vor allem Steeleye Span (seit 1969 aktiv) schlagen ihre Wurzeln tief in das Programm dieser Formation. Die Lieder der Heroes wie „Gaudete“ oder „Erin Grá Mo Chroí“ biete ich hier mal als Vergleich an. Ein konstanter Wind mit Mittelalter und Renaissance Flair weht wie eine leicht Brise durch das Album und hält den roten Faden aufrecht. Natürlich ist dies ein alter Hut und „retro as hell“. Neue Facette oder Ansätze sind leider nicht vorhanden oder mir zumindest nicht aufgefallen. Die Instrumentierung ist klassisch, ebenso wie die Female-Vocals aus der lieblichen Kehle von Maria O`Donnell. Das Sextett aus Kent verweigert konsequent eigene Züge und lädt mit ausschweifenden Instrumentalphasen zum Träumen und Abdriften ein. Das konnten Led Zeppelin, Pink Floyd und viele andere auch, aber das war wenigstens original. Dennoch hat diese Chose einen gewissen Charme, den man sich nicht entziehen kann. Gerade für Musikliebhaber jüngeren Datums kann dies ein ordentlicher Trip werden. Nicht jeder kennt schließlich unsere Vorbilder und hätte gerne was Eigenes. Da dieses Spektrum seit einigen Jahren wieder ein aktuelles Thema ist, dürfte Galley Beggar ein Plätzchen finden.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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