Ihr letztes Studioalbum liegt zwölf Jahre zurück. Letztes Jahr spielten sie im Vorprogramm von Six Feet Under, und ein neues Album wurde angekündigt. Das heißt „Colored Sands“ und liegt jetzt endlich vor. Ihr technischer Death wandert bis ins Progressive, mit abgedrehten Gitarrenrasereien schon im Opener „Le Toit Du Monde“. Ja klar, das ist Französisch, kommen sie doch aus Quebec, dem Französischen Teil Kanadas. Alle anderen Titel haben jedoch Englische Titel. Das lange „An Ocean Of Wisdom“ bringt einige grollige Akustikparts, und im Titelsong kracht es gewaltig, bald disharmonisch, doch wird immer von der Stimme vom Bandleader Luc Lemay, der auch an der Gitarre zu hören ist, zusammengehalten. Luc hat relativ namhafte Mitmusiker um sich geschart, namentlich Drummer John Longstreath (Origin, Skinless), Colin Marston (Behold The Arctopus) und Gitarrist Kevin Hufnagel (Dysrhythma). Ein Streichquartett kommt für die nächsten fünf (!) Minuten von „The Battle Of Chamdo“ zum Zuge, dass „Enemies Of Compassion“ danach erst mal so richtig reinkracht. Hervorzuheben ist noch der wuchtige Drumsound, versehen mit nicht zu viel Hall, der es schafft, immer wieder Ausrufezeichen zu setzen, wenn die Gitarren sich mal wieder völlig verschachteln. Alles wurde organisch produziert, mit Druck und Wärme. Neun Songs zwischen fünf und neun Minuten sind es geworden, die es verdient haben, gehört zu werden, auf der neuen, fünften CD der Kanadier. Vinylfreunde werden sich an einer Doppel-LP im Gatefoldformat erfreuen können.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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