CLOVEN HOOF - SAME

Label: | DISSONANCE |
Jahr: | 2017/1984 |
Running Time: | 36:09 |
Kategorie: |
Re-Release |
Manche Classic Reviews erübrigen sich, zum Beispiel dann, wenn es Neuauflagen alter Klassiker gibt. Dies trifft momentan vor allem auf die New Wave Of British Heavy Metal zu, denn in letzter Zeit hatte ich schon ein paar Reviews zu Wiederveröffentlichungen von Blitzkrieg und Diamond Head geschrieben. Nun folgt also auch das legendäre Debüt von Cloven Hoof, eine Band, die zwischen 1989 und 1990 drei Alben und seit der Reunion im Jahr 2001 insgesamt noch vier weitere Alben rausgehauen hat. Ihr selbstbetiteltes Debüt bleibt aber bis heute unerreicht. Dies liegt vor allem daran, dass sie, für eine englische Band, so anders waren, denn Cloven Hoof haben weder die Riffgewalt von Holocaust oder Blitzkrieg noch die typischen Rocksongs mit ihren Twinleads, wie ihn viele andere Bands spielten. Cloven Hoof gingen hier sehr hymnisch zu Werke, eher im US Metal-Stil von Liege Lord, Omen oder späteren Cirith Ungol. Die genialen Tomläufe im Intro des Openers, der genauso wie das Album und die Band heißt, leiten das Album ein, bevor nahezu majestätischer, hymnischer Gesang den Hörer geradezu wegbläst! Es folgt ein cleaner Part mit krankem Gesang und düsteren Chören. „Nightstalker“ ist eine flotte Uptempo-Nummer, die ebenfalls überzeugt. Mit „March Of The Damned“ folgt ein kurzes Instrumental, welches tatsächlich mal Twinleads enthält, die etwas disharmonisch daherkommen und das mächtige „The Gates Of Gehennah“ einleiten, welches sich zu einer weiteren Hymne steigert. „Crack The Whip“ ist ein Rocker, der relativ unspektakulär und ein etwas schwächerer Song ist. Die Strophe erinnert etwas an Saxon und der Refrain an Quiet Riot, wodurch er etwas aus dem Rahmen fällt. Schlecht ist er trotzdem bei weitem nicht. Das Finale steigert sich aber noch einmal: Mit „Laying Down The Law“ gibt es die dritte, todsichere, unsterbliche Hymne auf diesem Album, bevor Cloven Hoof im neunminütigen Raushauer „Return Of The Passover“ noch einmal alle Register ihres Könnens ziehen. Hier sind zwar nur sieben Songs drauf, aber das reicht vollkommen! Langeweile ist Cloven Hoof fremd. Geile Melodien mit kraftvollem Gesang und Ohrwurmcharakter ziehen sich durch das gesamte Album. Die Produktion ist super. Auch das Cover-Artwork mit den vier Gesichtern der Bandmitglieder, über deren Häuptern gemalte Flammen thronen, was an Occult Rock aus den Siebzigern, zum Beispiel Coven, erinnert, kann alles. Bonustracks gibt es zwar keine, dafür gibt es diese Neuauflage aber als schmuckes Digipack. Pflichtkauf!
Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller